Q-Max-Tanker zu groß für Kanäle

Die 2009 bei Samsung gebaute „Al Mafyar“ trägt 130.441 Tonnen verflüssigtes Erdgas (LNG), Foto: Marseille-Fos
Mit den derzeit größten Ausbauprojekten in der Schifffahrt sollen der Panamakanal und der Suezkanal für die kommenden Jahrzehnte gerüstet sein. Die neue Tankergeneration kann aber beide Schifffahrtswege nicht passieren. Das freut die Chinesen, die den Nicaragua-Kanal planen.
Was Großcontainerschiffe mit mehr als 19.000 TEU für den Boxentransport sind, das sind die sogenannten „Q-Maxe“ für die Tankschifffahrt. Der Name „Qatar-Max“ bezieht sich auf Schiffe, die eben noch den Hafen von Ras Laffan in Katar anlaufen können. Sie sind 345 Meter lang, 53,8 Meter breit und können 266.000 Kubikmeter verflüssigtes Erdgas transportieren.
Bisher sind 14 Schiffe dieser Größe von den Bauwerften Samsung Heavy Industries, Hyundai und DSME an die Reederei Qatar Gas Transport Company (Nakilat) abgeliefert worden. In den Orderbüchern stehen aber weitere Schiffe dieses Typs, und auch die USA wollen in Kürze LNG-Tanker dieser Kategorie entwickeln und bauen.
Das Problem: Q-Max-Tanker passen nicht durch den neu ausgebauten Panamakanal. Und den neuen Suezkanal können sie nur durchfahren, wenn sie weniger als zur Hälfte beladen sind. Da dem weltweiten LNG-Handel in der Zukunft eine große Bedeutung zukommt, könnte sich das als Wettbewerbsnachteil für beide Schifffahrtsstraßen herausstellen. Nutznießer könnte der geplante Nicaragua-Kanal sein, den chinesische Investoren bauen wollen. Ihn können dem aktuellen Planungsstand zufolge alle Schiffsgrößen passieren. pk