Wasserflugzeug-Unfall aufgeklärt

Der Unfall mit einem Wasserflugzeug im Hamburger Hafen im August dieses Jahres, bei dem zwei Passagiere ums Leben gekommen sind, ist nach Informationen von Hamburger Abendblatt Online auf Fehler des Piloten zurückzuführen. Dem Abendblatt-Bericht zufolge hat die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) ihre Expertise zu dem schweren Flugunfall fertiggestellt.

Trotz funktionierender Warnsysteme war das Flugzeug im August 2009 mit ausgefahrenem Fahrgestell im Wasser gelandet. Es hatte sich daraufhin überschlagen. Die Experten fanden keinerlei Hinweise auf technische Defekte in der 2007 gebauten Cessna, in der der Pilot (42) und ein Ehepaar (52, 57) aus Ganderkesee bei Bremen gesessen hatten.

Die Eheleute starben in dem Flugzeug, der Pilot hatte sich leicht verletzt retten können. Der Pilot hatte den BFU-Ermittlern gesagt, er habe im Landeanflug die Kontrollleuchten überprüft. Offenbar hatte er fälschlich angenommen, er könne sicher landen, weil grüne Leuchten zu sehen waren. Grüne Leuchten symbolisieren bei dem Flugzeug jedoch, dass das Fahrwerk ausgefahren ist, also eine Landung auf Asphalt möglich ist.

Für eine Landung zu Wasser hätte der Pilot einen Hebel umlegen müssen. Dann hätten die Leuchten blau geleuchtet und die Räder wären in den Schwimmern verschwunden. Der 42-Jährige ist zwar ein erfahrener Pilot, hatte nach Abendblatt-Informationen aber erst 36 Flugstunden im Wasserflugzeug absolviert.

Unklar ist, ob der Pilot die mechanischen Kontrollen für das Fahrwerk (sie sind auf den Schwimmern angebracht) vor dem Start aktivierte. Laut BFU waren die Anzeigen deaktiviert. Die Cessna verfügte auch über ein akkustisches Warnsystem, das den Piloten vor der Landung darauf hinweist, die Einstellung des Fahrwerkes zu überprüfen. Unklar ist auch, ob der Pilot diese Warnungen ignorierte oder ob das Flugzeug vielleicht gar nicht die nötige Höchstgeschwindigkeit erreicht hatte, in der das System sich aktiviert. Laut der Prüfung der BFU war die Cessna zuletzt im Mai im Rahmen einer Jahresprüfung kontrolliert worden. 20 Tage vor dem Unglück hatte es erneut einen Check gegeben, seitdem hatte das Flugzeug nur 30 Flugstunden absolviert.

Teilen
Drucken

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Nach oben