Zum 100. Mal für die Forschung unterwegs

Fast vier Jahre ist es her, dass das Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) die „Elisabeth Mann Borgese“ in Dienst stellen konnte. Nun steht die 100. Fahrt an.

Vom heute bis zum 23. April wird das Forschungsschiff ins Gotlandbecken fahren, dem größten Becken der Ostsee. Die Reise scheint auf die besonderen Eigenschaften des Schiffes zugeschnitten zu sein: Da die „Elisabeth Mann Borgese“ hochseetauglich ist und über Seegangsstabilisatoren verfügt, hat sie keine Probleme, die offene Ostsee zu befahren. Zudem verfügt sie über eine spezielle Winde mit Seegangshubkompensation, die es schafft, selbst bei schwankendem Schiff die Messgeräte zentimetergenau in einer gewünschten Wassertiefe zu halten. Beides ist entscheidend für die Erforschung der Wasserschichtung. Diese wurde durch den Salzwassereinbruch im Dezember 2014 drastisch verändert – wie stark, untersuchen physikalische Ozeanografen, die herausfinden wollen, wie weit das auf diese Weise eingeströmte, sauerstoffreiche Nordseewasser am Boden der Ostsee vorgedrungen ist.

Insgesamt zwölf Wissenschaftler können gleichzeitig an Bord arbeiten. Auf der 100. Fahrt sind außer Meeresbiologen und Ozeanografen auch Meereschemiker und Geochemiker mit dabei. Als Kapitän ist Volker Ziegner an Bord. Seit über 10 Jahren fährt er für die Ostseeforschung. Für die Bereederung ist die Firma Briese Schiffahrt GmbH & Co KG zuständig. „Die ‚Elisabeth Mann Borgese‘ ist unser wichtigstes Arbeitsgerät“, betont Ulrich Bathmann, Direktor des IOW.

Gebaut wurde das 56,5 Meter lange und 3,50 Meter tiefgehende Schiff 1987 als „Schwedeneck“ für die Marine. 2011 erfolgte der Umbau zum zivilen Forschungsschiff mit 97 Meter Laborfläche auf der Peene Werft in Wolgast. pk

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