„Waterkant“ mit Wassermassen

Die Ausläufer von Sturmtief „Sabine“ halten die Schifffahrt weiter in Atem: Schleusen mussten gesperrt werden, Hochwasserschutztore wurden geschlossen, die Elbe floss am Geesthachter Stauwehr bergauf und Fährlinien ließen Anleger aus. Auch am Mittwoch rechnet das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrografie (BSH) noch einmal mit einer Sturmflut an der Nordseeküste sowie an Elbe und Weser.

 „Grund für die ganze Reihe von Sturmfluten ist der lang anhaltende Westwind. Der Wind hatte im Nachgang des Sturmtiefs ‚Sabine‘ in der Nacht zum Montag auf West gedreht und steht dort sehr konstant“, erklärte Thorger Brüning von der Hamburger Behörde. Er rechnet erst am Donnerstag mit einer Entspannung – nach fünf nacheinander aufgelaufen Sturmfluten.

Dienstag und Montag blieben die Tore der Brunsbütteler Schleusen in den Nord-Ostsee-Kanal zeitweise dicht. Zu sehr drückte der Wind Wasser aus der Nordsee in die Elbmündung. Brüning: „Das mittlere Hochwasser liegt in Hamburg bei 2,15 Meter über Normal Null, in der Spitze hatten wir jetzt 4,90 Meter.“ Das waren 2,75 Meter über dem Normalwert; das BSH rechnet am Mittwoch noch mit bis zu zwei Meter über dem normalen Pegel. Ab 2,50 Meter über dem jeweiligen Bezugswert für den örtlichen Wasserstand wird von den Experten von einer schweren Sturmflut gesprochen. Das BSH hatte seine Prognose am Montag für die anstehenden Hochwasserlagen kurzfristig noch einmal geändert. Es kam deutlich mehr Wasser zusammen als erwartet.

Der Bereitschaftsdienst von Hamburg Wasser, der im Auftrag des Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) zuständig ist, schloss daraufhin eiligst die Flutschutztore. Darunter auch das an der Zufahrt von der Hafenstraße zur Großen Elbstraße und zum Fischmarkt. Zahlreiche „Sehleute“ verfolgten das seltene Schauspiel. „Wir prüfen die Technik zweimal im Jahr und es hat daher auch bei dieser ernsten Lage alles gut funktioniert“, berichtete Andreas Ohle von Hamburg Wasser, der die Schließung koordinierte. Polizisten sperrten den Bereich ab. Zuvor waren mehrere geparkte Autos rechtzeitig abgeschleppt worden. Schäden habe es durch die Sturmfluten bis auf eine gelöste Massivholzplatte an einem Ponton in Övelgönne bisher keine gegeben, erklärte Feuerwehrsprecher Jan Ole Unger. Die Bahn fuhr die neue Haltestelle Elbbrücken nicht mehr an, weil dort die Ausgänge überflutet waren.

Im Rostocker Hafen mussten derweil die Ölsperren neu verankert werden, die eine Umweltverschmutzung im Bereich der am 31. Januar versunkenen Mobilkrane verhindern sollen. Das Orkantief hatte an den Befestigungen gezerrt. Nach wie vor wartet das Hafenamt auf eine Entscheidung für ein Bergungskonzept. Die jeweils 439 Tonnen schweren Krane liegen in elf Meter Tiefe.  tja

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