USA: Hohe Geldstrafe für Reederei Briese

Darf fünf Jahre lang keine US-Häfen anlaufen: „BBC Magellan“, Foto: Hasenpusch
Hartes Urteil für die in Leer ansässige Briese-Schifffahrtsgruppe: In den USA wurde gegen die Reederei eine Geldstrafe von 1,5 Millionen Dollar verhängt.
Das teilte jetzt das United States Attorney’s Office Nor thern District of Florida mit. Die Briese Schiffahrts GmbH & Co. KG und die Anleger des Schiffsfonds Briese Schiffahrts GmbH & Co. KG MS „Extum“ mussten sich zuletzt gegenüber der Staatsanwaltschaft von Florida verantworten.
Im März 2015 war der US-Küstenwache bei einer In spektion der „BBC Magellan“ (ex „Extum“, IMO 9569528) das „unrichtig geführte“ Öltagebuch des 6264-tdw-Frachtschiffs aufgefallen. Im Zuge der weiteren Untersuchung entdeckten die Beamten einen nicht ordnungsgemäß in stal lier ten Gummischlauch. Mit dessen Hilfe sollen zwischen Mitte Januar und März 2015 Restölbestände aus den Bilgetanks direkt in den Ozean gepumpt worden sein, so der Verdacht der Staatsanwaltschaft. Außerdem warfen die Behörden der Besatzung, insbesondere dem Chefingenieur an Bord, Falschaussagen über den Verwendungszweck des Schlauchs vor.
Im Gespräch mit dem THB stellte ein Sprecher der Reederei Briese klar, die Besatzung habe nicht auf Anweisung des Unternehmens gehandelt und eine tatsächliche Ölverschmutzung ließe sich nicht nachweisen. Zwar herrsche in Leer bis heute Unklarheit über das Geschehen. Aber man gehe davon aus, dass der Vorfall dem „individuellen Fehlverhalten eines einzelnen Besatzungsmitglieds“ zuzuschreiben sei, das erst Anfang Januar 2015 an Bord geholt worden war.
Zudem betonte der Sprecher, dass die US-Küstenwache bei vorherigen Kontrollen von Briese-Schiffen stets zufrieden mit den Umweltschutzbemühungen an Bord gewesen sei. Das sei auch der Grund dafür, dass – wie sonst üblich – keine zusätzlichen Auflagen der US Environmental Protection Agency (EPA) verhängt wurden.
Dennoch wurde im Rahmen des Urteilsspruchs neben einer Strafzahlung von 1,25 Millionen Dollar und einer gemeinnützigen Leistung von 250.000 Dollar zugunsten der National Fish and Wildlife Foundation auch ein fünfjähriges Anlaufverbot für US-Häfen gegen die „BBC Magellan“ erlassen.
Obwohl es noch keine konkreten Pläne auf Reederei-Seite gebe, um eine solche Situation künftig auszuschließen, betonte der Unternehmenssprecher, dass dieser Fall „unter keinen Umständen folgenlos bleiben wird“. Schließlich sei man sich der strengen Umweltstandards der Vereinigten Staaten bewusst. ger