Umweltschützer wollen klagen
Trotz schlechten Wetters und rauer See kämpfen Einsatzkräfte nach dem Untergang des italienischen ConRo-Frachters „Grande America“ (IMO 9130937) in der Biskaya vor einer Woche gegen die befürchtete Ölkatastrophe an.
Zugleich kündigte die französische Umweltorganisation „Robin des Bois“ (RDB) in verschiedenen Medien des Landes rechtliche Schritte an mit dem Ziel, die genaue Unfallursache und den weiteren Ablauf mit der Havarie untersuchen zu lassen.
Indes könnte Frankreichs Atlantikküste vorerst von den im Meer treibenden Ölteppichen verschont bleiben. Aufgrund der aktuellen Umweltbedingungen sei die Küste im Verlauf dieser Woche nicht betroffen, teilte die zuständige Seepräfektur am Sonntagabend mit. Allerdings bleibe das Risiko einer langfristigen Küstenverschmutzung bestehen.
Das im Meer treibende Öl stammt aus den Treibstoffbunkern des gesunkenen Frachters. Im Bereich der Untergangssstelle soll das Meer rund 4600 Meter tief sein. Spezialisten hatten Proben aus dem angetroffenen Ölteppich entnommen, um diese Reste klar zuordnen zu können. „Die Ergebnisse bestätigten, dass die auf See beobachtete Verschmutzung tatsächlich auf schweres Heizöl aus der ‚Grande America‘ zurückzuführen ist“, teilte die Seepräfektur ergänzend mit.
Die 1997 gebaute, für die Grimaldi-Gruppe fahrende „Grande America“ soll, das wurde inzwischen bekannt, neben Containern auch über 2000 Fahrzeuge unterschiedlicher Typen und Größen an Bord gehabt haben. Zudem befanden sich derzeit noch nicht näher bekannte Mengen an kennzeichnungspflichtigen Gütern an Bord. „Robin de Bois“ warnt davor, etwaige angespülte Gefahrgutmaterialien ohne Schutzausrüstung aufzu nehmen. EHA/dpa