„Stint satt“ – das war gestern

Von wegen „Stint satt.“ Der einstige „Armeleutefisch“, der unter anderem auch in der Elbe anzutreffen ist, gilt seit Jahren im Norden als echte Delikatesse, angeboten in vielen Restaurants an der Waterkant.

In diesem Jahr war der sprottengroße Fisch (Osmerus eperlanus) jedoch eine echte Mangelware. „Was ist also los mit dem Stint?“, fragt man sich an der Küste in Norddeutschland. Doch man fragt sich nicht nur laut. Man ging der Frage auch wissenschaftlich auf den Grund.

Ein im Auftrag der „Stiftung Lebensraum Elbe“ (SLE) erstelltes Gutachten bestätigt den von Elbfischern bemerkten und auch beklagten deutlichen Rückgang dieser wichtigen, etwa 15 Zentimeter langen Fischart in der Tideelbe. Die Hamburger Umweltbehörde warnt: „Der Rückgang der Stintpopulation ist für uns Grund zur Beunruhigung. Deswegen bemühen wir uns um Aufklärung und Ursachenforschung“, sagt etwa Umweltstaatsrat Michael Pollmann (Grüne). Das Gutachten sei dafür eine „erste, gute Grundlage“.

Für das aus den Umweltschutzorganisationen BUND, Nabu und WWF bestehende Aktionsbündnis „Lebendige Tideelbe“ steht die Ursache für den Mengenschwund indes fest: die erneute Elbvertiefung, für die das offizielle Startzeichen am 23. Juli fiel, begleitet auch von Protesten der Umweltverbände. Sie servierten bei einer Protestaktion in Wedel „das letzte Gericht“: einen Elb-Stint.

Neben der aktuellen Baggerung sorgen nach Überzeugung der verschiedenen Umwelt-NGOs auch die laufenden Unterhaltungsbaggerungen im Hafen und im Elbe-Fluss dafür, dass dem Stint die Lebensgrundlage, vor allem die Laichmöglichkeiten, entzogen wird.

Der BUND fordert daher unter anderem: weitere Untersuchunge zur Stint-Population und wirksame Schutzmaßnahmen zum Substanzerhalt. EHA/tja

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