Stadt Hamburg ist gerne „Atair“-Pate

Weihnachtsgabe (v.l.): Carola Veit, Ulrich Klüber und Monika Breuch-Moritz mit dem großen „Atair“-Bild , Foto: BSH

Abtauchen in verborgene Welten: Die Spezialisten des BSH kommen zum Beispiel beim genauen Erkunden von Wracks zum Einsatz, Foto: Arndt
Schenken und beschenkt werden – das Weihnachtsfest steht für beides.
Die langjährige Patenschaft der Stadt Hamburg für das Vermessungs-, Wracksuch- und Forschungsschiff „Atair“ des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) wird um die Weihnachtszeit herum traditionell mit einer kleinen Feier bedacht, so auch in diesem Jahr. Weil es bislang noch kein repräsentatives Bild des Schiffes im Rathaus gab, überreichte BSH-Präsidentin Monika Breuch-Moritz gemeinsam mit „Atair“-Kapitän Ulrich Klüber eine solche Aufnahme. Bürgerschaftspräsidentin Dr. Carola Veit nahm das Bild jetzt in Empfang und versprach: „Dafür finden wir ein schönes Plätzchen.“
Der schmucke Metallrahmen des Fotos wurde übrigens mit Bordmitteln hergestellt, was dem Präsent noch einen besonderen ideellen Wert verleiht. Auch die Patenstadt war in Schenk-Laune: Für die Crew gab es eine kleine Sitzgruppe.
An der kleinen Paten-Fest runde nahmen auch drei weitere Besatzungsangehörige des Spezialschiffes teil. Dabei erhielt die Hamburger Politikerin einen Einblick in die umfangreichen Arbeitsgebiete von Schiff und Besatzung. Beeindruckt war Veit vor allem von den Schilderungen der schiffseigenen Taucher, deren Einsatz etwa beim nicht ungefährlichen Erkunden von Wracks unverzichtbar ist. Doch auch die Berichte über die Wartungsfahrten zugunsten des marinen Umweltmessnetzes in Nord- und Ostsee, kurz MARNET, stießen auf ihr Interesse.
In ihrer Rede bedankte sich Breuch-Moritz für die gute Zusammenarbeit mit der Hamburger Bürgerschaft. Eine gute Patenschaft zeichne sich durch ein gegenseitiges Geben und Nehmen aus. Das Verständnis des BSH sei es, „qualifizierte Arbeit zu liefern und der Hansestadt bezogen auf die Zuständigkeiten des BSH mit Rat und Tat zur Seite zu stehen“.
Die „Atair“ ist eines von derzeit fünf Spezialschiffen des BSH, das neben Hamburg auch in Rostock fest verankert ist. Zur Flotte gehören neben der „Atair“ die Vermessungsschiffe „Komet“ (Indienststellung 1998), „Capella“ (2004) sowie die Vermessungs-, Wracksuch- und Forschungsschiffe „Wega“ (1990) und „Deneb“ (1994). Die Flotte kam 2014 auf eine Gesamtstreckenleistung von rund 12.000 Seemei len.
Die „Atair“ entstand im Zeitraum 1986/1987 auf der Kröger-Werft in Rendsburg und wurde am 3. August 1987 in Dienst gestellt wurde. Die Taufe hatte zuvor am 24. April Herta Dollinger, die Ehefrau damaligen Bundesverkehrsministers Werner Dollinger, vollzogen. Die Tage des Spezialschiffes beim BSH sind indes gezählt. Denn die „Atair“ wird durch einen Neubau ersetzt. Die in einem zweistufigen Verfahren angelegte Ausschreibung zum Bau des maximal 75 Meter langen Schiffes (heutige „Atair“: 51,4 Meter) lief im Oktober 2014 an und wird Anfang 2016 abgeschlossen sein. „Noch in dem Jahr wird dann auch die Bauvergabe erfolgen“, so BSH-Chefin Breuch-Moritz zum THB.Ausgehend von einer knapp zweijährigen Bauzeit könnte das Schiff dann 2018 getauft und in Dienst gestellt werden. Der künftig auf der Nord- und Ostsee sowie dem Nordostatlantik operierende Neubau soll ebenfalls ein „ozeangängiges Vermessungs-, Wracksuch- und Forschungsschiff“ sein. Für die Stammbesatzung (18 Personen) und auch die einzuschiffenden Forscher (bis zu 15) sollen an Bord moderne Unterkünfte vorhanden sein. Zum Vergleich: Die heutige „Atair“ bietet Kajüten für eine 16-köpfige Besatzung sowie für sieben Wissenschaftler. EHA