Smarte Ideen für einen grüneren Hafen

Hafenwirtschaft und Umweltschutz schließen sich nicht aus. Im Gegenteil: Dass der Hamburger Hafen grüner werden und weiter prosperieren soll, ist eine Herausforderung, der sich die Hamburg Port Authority (HPA) offensiv stellt.

Von Lutz Birke, Leiter Strategie bei der Hamburg Port Authority

Die HPA hat sich zum Ziel gesetzt, den Hamburger Hafen in den nächsten Jahren zum „smartPORT“ zu entwickeln. Neben intelligenten Lösungen für die Verkehrssteuerung (smartPORT logistics) gehören dazu auch Aktivitäten zur energetischen Neuausrichtung des Hafens (smartPORT energy). Smart PORT energy hat die HPA gemeinsam mit der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt sowie der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation initiiert. Eines der Ziele dieser Initiative ist, Emissionen im gesamten Mobilitätsbereich zu reduzieren.

Fracht- und Kreuzfahrtschiffe tragen aufgrund ihrer teilweise sehr langen Liegezeiten während der Be- und Entladung und des Passagierwechsels zu einem Großteil der schädlichen Emissionen im Hafen bei. Da die beiden bereits bestehenden Kreuzfahrtterminals auf der Stadtseite der Elbe in unmittelbarerer Nähe zur Wohnbebauung liegen, sollte hier noch schneller eine Reduzierung der Emissionen herbeigeführt werden als im übrigen Hafengebiet. Die HPA hat daher zum einen in der HafenCity die landseitige Infrastruktur errichtet, um hier künftig die Stromversorgung von Schiffen über eine LNG-Hybrid-Barge zu ermöglichen. Zum anderen baut sie seit Juli 2014 am Kreuzfahrtterminal in Altona eine feste Landstromanlage, die im Sommer 2015 in Betrieb gehen soll. Damit wird Hamburg als erster Hafen in Europa Erfahrungen mit dem Betrieb eines festen Landstromanschlusses dieser Größenordnung und gleichzeitig mit dem Einsatz von Power Barges sammeln.

Zudem werden die Schallemissionen deutlich gesenkt. Von der neuen Landstromanlage profitieren somit sowohl die Anwohner als auch Besatzung und Passagiere. Die Europäische Union unterstützt den wegweisenden Schritt Hamburgs in die Zukunft mit einem Zuschuss von 3,55 Millionen Euro für den Bau der Anlage.

Außerdem arbeitet die HPA im Rahmen des Projekts „Green Shipping Line“ daran, im Hamburger Hafen auch ein Angebot für die alternative Energieversorgung von Frachtern – vor allem Containerschiffen – zu schaffen. Ziel dieses Projekts ist es, in den Häfen von Shanghai und Hamburg das Angebot zur externen Stromversorgung für Containerschiffe zu schaffen, so dass Frachter, die zwischen den beiden Häfen verkehren, jeweils mit externem Strom versorgt werden können. Unterstützung erhält Hamburg hierbei durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur.

Die HPA schafft zum einen die nötigen Voraussetzungen für umweltschonende Hafenwirtschaft, zum anderen lässt sie ihre eigene Schiffsflotte mit schwefelfreiem Treibstoff fahren. Für Schiffe und schwimmende Anlagen der HPA gibt es Landstromanschlüsse. Mit der Barkasse „Hafenaufsicht“ hat die HPA Anfang April ein weiteres umweltfreundlich ausgestattetes Wasserfahrzeug in Betrieb genommen. Bereits seit 2012 ist mit der „Hafenkapitän“ eine effiziente und umweltschonende Barkasse für das Oberhafenamt im Einsatz.

Weitere Einblicke in ihr smartPORT-Projekt wird die HPA auf der IAPH Welthafenkonferenz im Juni geben (www.iaph2015.org).

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