„Schwefelarme Treibstoffe Schlüssellösung“

Im Nachhaltigkeitsbericht sind erstmals auch die Aktivitäten der übernommenen Reederei UASC berücksichtigt, Foto: Hapag-Lloyd

Rolf Habben Jansen, Foto: Hapag-Lloyd
Hapag-Lloyd hat seinen zweiten Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht. Er steht unter dem Motto „Gemeinsam Fahrt aufnehmen“ und befasst sich neben ökologischen Themen beispielsweise auch mit der Bekämpfung von Korruption, Arbeitnehmerbelangen und Datenschutz.
„2018 konnten wir den Treibstoffverbrauch unserer weltweiten Flotte durch Effizienzmaßnahmen erneut reduzieren“, berichtet Jörg Erdmann, Senior Director Sustainability Management bei Hapag-Lloyd. „Unsere spezifischen Emissionen haben wir ebenfalls gesenkt. Damit liegen wir auf Kurs, bis 2020 das Ziel einer 20-prozentigen Verbesserung gegenüber dem Jahr 2016 zu erreichen.“
Erstmals hat die Reederei auch die „Sustainable Development Goals“, kurz SDG, der Vereinten Nationen mit in den aktuellen Nachhaltigkeitsbericht aufgenommen. Sie berücksichtigen alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit: Ökonomie, Ökologie und Soziales. Nach eigenen Angaben trägt Hapag-Lloyd bereits zu sechs der insgesamt 17 Ziele bei.
„Durch zahlreiche Initiativen haben wir im Jahr 2018 bei unserem nachhaltigen Engagement weiter Fahrt aufnehmen können“, erläutert Vorstandsvorsitzender Rolf Habben Jansen im Vorwort des Berichts. So sei die Reederei „aufgrund seiner besonders hohen Qualitätsstandards“ in das Qualship-21-Programm der United States Coast Guard aufgenommen worden, das sich höchsten Sicherheitsstandards an Bord und der Flottenqualität widme.
„Zum Jahresende haben wir zudem als Mitbegründer die Online-Plattform Ship Recycling Transparency Initiative gestartet, wodurch wir mehr Transparenz über Schiffsrecycling-Praktiken schaffen wollen und dabei eine weltweit standardisierte Vorgehensweise unter Beachtung aller relevanten Umweltaspekte etablieren möchten“, so der Reedereichef weiter.
Eine enorme Herausforderung sei auch für Hapag-Lloyd die neue IMO-Verordnung, die am 1. Januar 2020 in Kraft tritt und den maximalen Schwefelgehalt für Schiffstreibstoffe von derzeit maximal 3,5 Prozent auf 0,5 Prozent senkt. Dabei sind für Rolf Habben Jansen schwefelarme Treibstoffe „eine Schlüssellösung, um auch weiterhin die gesetzlichen Vorgaben einzuhalten.“ Darüber hinaus teste Hapag-Lloyd weitere technologische Optionen zur Minderung von Emissionen, die für einen geringeren Teil der Flotte in Frage kommen könnten: So rüstet die Reederei mit der „Sajir“ das weltweit erste Großcontainerschiff mit einer Kapazität von 15.000 TEU auf den Betrieb mit Flüssigerdgas (LNG) um oder installiere Abgasreinigungssysteme.
Als Beispiel für sein soziales Engagement stellt er Konzern das Projekt „Hope für Haiti“ vor, das die Mitarbeiter aus Kanada 2018 zum achten Mal unterstützt haben. So wurden in zwei 40-Fuß-Containern Schulmaterial und -möbel sowie Sportausrüstung von Toronto in Kanada nach Jacmel im Süden Haitits verschifft. „Mit den Lieferungen wollen wir jungen Menschen vor Ort Hoffnung und vor allem die Chance auf Zugang zu Bildung geben“, wird Collin Pacheco, Koordinator des Hilfsprojektes und Mitglied des Sales Teams von Hapag-Lloyd in Kanada, im Bericht zitiert.
Der jetzt vorgelegte Nachhaltigkeitsbericht umfasst erstmals auch die Unternehmen der United Arab Shipping Company (UASC), die von Ende Mai 2017 an in den Konzernabschluss einbezogen wurde. bo