„Polarstern“ bricht nach Kapstadt auf
Mit 32 Studierenden aus 19 Ländern an Bord verlässt das Forschungsschiff „Polarstern“ am Donnerstag seinen Heimathafen Bremerhaven in Richtung Kapstadt, wo es am 1. Dezember erwartet wird.
Neun Lehrende vom Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI), der FU Berlin und des irischen Galway-Mayo Institute of Technology führen die Teilnehmer der „schwimmenden Sommerschule“ in die aktuellen Methoden und Instrumente der Meeresforschung ein. Insgesamt 470 Bewerbungen aus aller Welt sind für die 32 Plätze eingegan gen.
Nach einer Ausbildungs-Expedition zur Erforschung von Kaltwasserkorallen im Atlantik im vergangenen Jahr ist dies die zweite „Floating Summer School“, die das AWI gemeinsam mit seinen Partnern anbietet. Auch die Stiftung Mercator unterstützt das Ausbildungsprogramm. „Wir haben Studierende aller meeresforschenden Disziplinen von der Geologie bis zur Atmosphärenforschung an Bord“, sagt Prof. Dr. Karen Wiltshire, Vize-Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts, die selbst als Ausbilderin an der Expedition teilnimmt. Sie leitet eines von fünf Projekten, die alle Nachwuchsforscher in Kleingruppen absolvieren werden. Übergeordnetes Thema ist die Analyse der Planktongemeinschaften. Die Expeditionsteilnehmer wollen erforschen, wie sich die Planktonzusammensetzung in Abhängigkeit wechselnder Umweltbedingungen auf der Fahrt aus dem Nordatlantik über die Tropen bis in den Südatlantik verändert. Dazu messen die Studierenden grundlegende physikalische, chemische und biologische Parameter des Ozeans. Sie analysieren beispielsweise Temperatur und Salzgehalt des Meerwassers und setzen Planktonnetze ein, um die vorkommenden Lebewesen unter dem Mikroskop zu bestimmen.
Von Kapstadt aus startet die „Polarstern“ dann in die Antarktis und anschließend nach Südamerika. In Bremerhaven wird sie erst im Mai 2016 zurückerwartet. Das 118 Meter lange Forschungsschiff, das im Durchschnitt 310 Tage im Jahr auf See verbringt, war erst in der vergangenen Woche von einer Arktis-Expedition zurückgekehrt. bre