Plastikmüll an der Quelle bekämpfen

Im Kampf gegen immer mehr Plastikmüll im Meer muss das Problem an der Quelle angegangen werden.

Das unterstrich Erik Solheim, Leiter des UN-Umweltprogramms, jetzt beim Umweltgipfel in Nairobi. Zugleich forderte er, die weltweite Plastikproduktion herunterzufahren. Es werde zu viel Kunststoff produziert, der nicht unbedingt nötig sei, etwa Strohhalme oder Verpackungen von Lebensmitteln. Ein wesentlicher Anteil des daraus entstehenden Mülls endet im Meer. Der UN zufolge handle es sich dabei um rund acht Millionen Tonnen pro Jahr.

Solheim sieht vor allem Regierungen und den Privatsektor in der Pflicht, diese Verschmutzung zu reduzieren. Vor diesem Hintergrund lobte er wiederum Kenia. Der Staat hat jüngt nach mehreren Anläufen und viel Widerstand Plastiktüten verboten – und zählt damit nun zu rund 40 Nationen, die mit Beschränkungen oder Verboten der Tüten gegen eins der größten Umweltprobleme weltweit vorgehen wollen. Laut Solheim seien positive Effekte in Kenia bereits zu erkennen.

Neben Plastikmüll besprechen die mehr als 100 Umweltminister sowie einige Staats- und Regierungschefs, Aktivisten, Wissenschaftler und Vertreter des Privatsektors bei dem Gipfel auch etliche weitere Probleme. Umweltverschmutzung ist der UN zufolge für den Tod von jährlich etwa 12,6 Millionen Menschen verantwortlich – etwa ein Viertel aller Tode jährlich.

„Es ist äußert wichtig, dass die UN-Umweltversammlung mutige Entscheidungen trifft“, sagte Solheim. Edgar Gutierrez, Costa Ricas Umweltminister, fügte hinzu, dass die Beteiligten der Versammlung dringend ihre Maßnahmen koordinieren müssen, „um tatsächlich auch eine Wirkung in der Realität zu erzielen“.

Beobachter zweifeln jedoch an der Nachhaltigkeit des Gipfels. Die Versammlung, die 2014 erstmals stattfand, habe weder das politische Gewicht noch die Mechanismen, um rechtlich bindende Resolutionen oder messbare Ziele hervorzubringen, sagte Qian Cheng, eine leitende Vertreterin von Greenpeace. dpa/ger

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