Öko-Frachter „Avontuur“ setzt Segel

Emissionsfrei: Die „Avontuur“ von Timbercoast verschifft vor allem Bio-Waren, Foto: Timbercoast
Für die 15-köpfige Besatzung des Gaffelschoners „Avontuur“ heißt es am Mittwoch wieder: „Leinen los!“.
Um 16 Uhr soll der Frachtsegler den Hafen von Elsfleth verlassen und sich auf eine neunmonatige Reise mit Kurs Karibik und zurück begeben, teilte die Reederei Timbercoast mit. Es sei dann das vierte Mal, dass der fast 100 Jahre alte Zweimaster für das Unternehmen als Frachter unterwegs ist.
Timbercoast setzt sich mit dem Leitsatz „Rethink Shipping“ für einen umweltfreundlichen Seegütertransport ein. Die „Avontuur“ könne mit 70 Tonnen Ladung in Hinblick auf die Kapazität zwar nicht mit kommerziellen Carriern mithalten, räumt die Reederei ein. Dafür punkte sie mit Emissionsfreiheit und ethischem Handel – und reiht sich in eine weltweit wachsende Bewegung ein, die für ökologische und soziale Nachhaltigkeit in der Transportkette stehen will. So sind vergleichbare Projekte in den zurückliegenden Jahren unter anderem in den Niederlanden („Tres Hombres“), Costa Rica („Ceiba“), Großbritannien („Grayhound“) und in den USA („Apollonia“, thb.info 18. Juli 2018) angelaufen.
Die bevorstehende Reise führt den 44 Meter langen und 6 Meter breiten Segler Reedereiangaben zufolge zunächst über die Weser in die Nordsee, durch den Ärmelkanal und dann Ende Oktober in den Hafen von Cherbourg in der Normandie. Anschließend stünden Stopps in französischen und portugiesischen Häfen auf dem Plan, bevor die „Avontuur“ Anfang Dezember in Teneriffa erwartet werde. Kurz vor Weihnachten soll es dann über den Atlantik Richtung Karibik gehen, wo Kaffee, Kakao, Rum, Gin und andere Waren aus überwiegend biologischem Anbau geladen würden. Mit den Passatwinden gehe es für die multinationale Crew an Bord des Frachtseglers wieder nach Europa. Und im nächsten Juli werde die „Avontuur“ schließlich wieder in ihren Heimathafen Elsfleth einlaufen, so der Plan bei Timbercoast. ger