Mehr Schutz für Wismarbucht gefordert

Der BUND rechnet aufgrund steigender Schiffsanläufe in Wismar mit einer erheblichen Verschlechterung der Wasserqualität, Foto: Seehafen Wismar
Die Umweltschutzorganisation BUND hat einen deutlich besseren Schutz der Wismarbucht gefordert.
Die Bucht, durch die eine Bundeswasserstraße führt, ist als europäisches Vogelschutzgebiet ausgewiesen. „Für die Vögel gab es schon in den vergangenen Jahren erhebliche Verschlechterungen, das könnte sich nun weiter verstärken“, sagte BUND-Geschäftsführerin Corinna Cwielag der Deutschen Presse-Agentur. Es sei zu befürchten, dass die geplante Fahrrinnenvertiefung die Verschlechterung auslöse.
Diese Vertiefung ist wie die zum Rostocker Hafen im Bundesverkehrswegeplan 2030 aufgenommen. Schon heute würden rund 70 Prozent der geschützten Arten mit der schlechtesten Kategorie „C“ bewertet. „Da wird es eng für deren Lebensgrundlage.“ Der BUND suche nun das Gespräch mit der Hansestadt Wismar. Es müsste die Erkenntnis reifen, dass der Naturraum Wismarbucht die Bedürfnisse des Hafens und der Industrie nicht erfüllen kann.
Cwielag kritisierte die Pläne der Hansestadt Wismar, die Zahl der Anläufe von Kreuzfahrtschiffen weiter erhöhen zu wollen. Nach neun Schiffsanläufen 2016 legten 2017 elf Schiffe an. 2018 sind 14 Anläufe geplant. „Wir müssen dann mit einer erheblichen Verschlechterung der Wasserqualität rechnen.“ Große Kreuzfahrtschiffe seien für Wasser-Verwirbelungen verantwortlich und würden große Wassermengen mit hohen Wellen in die Flachwasserbereiche schieben. Zusätzlich würde Sediment mit hohen Konzentrationen an Schadstoffen aufgewirbelt. Die Flachwasserbereiche seien wichtige Lebensräume für Vögel.
Cwielag kritisierte das Umweltministerium, das Wassersportlern erhebliche Zugeständnisse gemacht habe. Nun seien Flächen teilweise zur ganzjährigen Nutzung freigegeben, obwohl sie als wichtige Rastgebiete für Meeresenten, Schwäne und andere Wasservögel gelten. lmv/fab