Hafenschlick nicht in der Nordsee verklappen

Bei der Verklappung von Baggergut vernebeln Trübungsfahnen das Gewässer, Foto: SDN/Andryszak
Die Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste (SDN) fordert, Schlick aus dem Hamburger Hafen nicht länger in der Nordsee zu verklappen, also auch keine neue Verbringstelle nördlich der Insel Scharhörn oder der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) einzurichten.
„Wieder einmal steht umsichtige Vorsorge für die Umwelt mit kurzsichtigen Entscheidungen kleinstaatlicher Hafenpolitik im Widerstreit“, sagt SDN-Vorsitzender Gerd-Christian Wagner. Das Wattenmeer und die Nordsee seien „keine kostengünstige Müllkippe“ verfehlter Hafenpolitik. „Sicher hat der Hamburger Hafen eine wichtige wirtschaftliche Bedeutung“, räumt Wagner ein, „aber natürlich muss auch der Schutz des Meeres und der lebendigen Umwelt in den Flüssen angemessen berücksichtigt werden“.
Hauptgrund der starken Verschlickung des Hamburger Hafens und der Häfen an der Unterelbe, wie auch der ökologisch wertvollen Lebensräume der Tideelbe, sei die Tidendynamik. Ihr würde es immer mehr an einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Ebbe und Flut mangeln, wie auch das Forum Tideelbe jetzt bekräftigte. Mit jeder weiteren Flussvertiefung liefe die Flut nicht nur immer höher auf, sondern auch mit mehr Wucht und mehr Schlick im Gepäck. „Da bleibt als einzige Lösung: Die Elbe muss wieder langsamer werden“, erklärt Ulrich Birstein, stellvertretender Vorsitzender Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste. Das gelinge nur, wenn man dem Fluss wieder mehr Raum gebe, so Birstein. bek