Greenpeace-Flotte startet zu Nordsee-Aktion

Druchsetzungsstark: die „Esperanza“ ist in der Greenpeace-Flotte ein besonders vielseitig einsetzbares Schiff. Das Bild entstand jetzt vor Brunsbüttel, Foto: Arndt
Für die Umweltschutzorganisation „Greenpeace“ ist sie so etwas wie die Speerspitze bei der Durchführung von öffentlichkeitswirksamen Schutz-Kampagnen auf den Weltmeeren: die aus vier Spezialschiffen und -booten bestehende Flotte.
Gleich zwei dieser Fahrzeuge waren zu Wochenbeginn als Ankerlieger vor Brunsbüttel zu beobachten, bevor sie nach Hamburg verlegten, um jetzt zur Durchführung einer neuen Aktion Kurs auf die Nordsee zu nehmen.
Es handelte sich dabei um das Aktions- und Forschungsschiff „Esperanza“ (IMO 8404599) sowie die „Rainbow Warrior III“ (IMO 9575383). Auch wenn es deutlich kleiner ist als die „Esperanza“ – das spanische Wort für „Hoffnung“ –, hat es die NGO doch besonders ins Herz geschlossen.
Denn die „Rainbow Warrior III“ ist für die Umweltschutz-Organisation das erste Fahrzeug, das nach eigener Darstellung „komplett neu gebaut wurde“. Hauptantrieb für dieses Fahrzeug sind Segel. Für den Fall, dass nicht auf die Windkraft gesetzt werden kann, wird ein moderner Dieselmotor gestartet, der mit einer Abgasreinigungsanlage ausgerüstet ist. Hinzu kommt ein Elektromotor, der ebenfalls für Antriebszwecke mit genutzt werden kann, wenn nur eine geringe Geschwindigkeit gefordert wird.
Nicht auf der Elbe unterwegs waren am Beobachtungstag der Eisbrecher „Arctic Sunrise“(IMO 7382902) sowie das Fluss- und Küstenschiff „Beluga II“ (IMO 9583304).
Die jetzt vor Brunsbüttel zu beobachtende und ankernde „Esperanza“, unter niederländischer Flagge fahrend und mit Amsterdam als Heimathafen, hat ein sehr wechselvolles Schiffsleben hinter sich, das 1984 mit dem Stapellauf begann und zu dem gleich mehrere Namen gehören. Seit dem Jahr 2000 steht das Fahrzeug mit Eisklasse in den Diensten der NGO und ist damit Teil ihrer Regenbogen-Flotte.
Am Donnerstag forderte Greenpeace vor dem Hintergrund der laufenden Klimaschutzdebatte ein schnelles Ende der Öl- und Gasförderung in der Nordsee. „Die Öl- und Gasindustrie befeuert seit Jahrzehnten die Klimakrise und verschmutzt unsere Meere – das muss endlich aufhören“, sagte Greenpeace-Meeresbiologin Sandra Schöttner am Donnerstag bei der Vorstellung des aktuellen Berichts „25 Jahre nach Brent Spar“. Und weiter sagte sie: „Diese Industrie ist veraltet, gefährlich und gehört nicht in die neue grüne Welt.“ Mehr als 95 Prozent dieser Anlagen befänden sich in der Nordsee, die damit zum Industriegebiet verkommen sei. Dabei sei sie „ein extrem gestresster Lebensraum“. Mit der „Esperanza“ und der „Rainbow Warrior III“ will die NGO „die Zerstörung des Meeres und die Belastung des Klimas durch die Öl- und Gasindustrie“ nun dokumentieren. EHA/dpa