EU-Kommissar: Meeresforschung ist gute Investition

Die Nutzung und der Schutz der Meere gehören für den neuen EU-Meeresschutzkommissar Karmenu Vella zu den wichtigsten Anliegen der neuen EU-Kommission.

"Die Menschen wissen noch zu wenig über das Meer", sagte der 64-Jährige am Donnerstag bei einem Besuch des Kieler Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung (Geomar). Deshalb habe die Forschung der dortigen Wissenschaftler eine große Bedeutung. "Jeder Euro, der hier ausgegeben wird, ist eine gute Investition für künftige Generationen."

Vellas Ansicht nach kann Schleswig-Holstein als "Geburtsstätte der Meerespolitik in Europa" bezeichnet werden. Es habe bereits 2004 als eines der ersten Länder eine eigene integrierte Meerespolitik entwickelt. Der Ostseeraum sei allgemein eine "Brutstätte" der technologischen Entwicklung und des fortschrittlichen Denkens.

Bei seinem Antrittsbesuch wurde Vella von Schleswig-Holsteins Umweltminister Robert Habeck begleitet. Der Grünen-Politiker überreichte Vella als Gastgeschenk eine bunte Krawatte mit den Logos aller Nationalparks in Deutschland. "Es ist ein ermutigendes Zeichen, dass sein erster Deutschlandbesuch Kommissar Vella nach Schleswig-Holstein führt", sagte Habeck.

Maritime Fachkonferenz

Erstmals seit fünf Jahren besuchte wieder ein EU-Meereskommissar Schleswig-Holstein. Der ehemalige Tourismus- und Industrieminister von Malta nahm am Donnerstag an einer maritimen Ostsee-Fachkonferenz bei Geomar mit knapp 150 Vertretern von Unternehmen, Wissenschaft und Behörden teil.

Die Gesellschaft habe in der Vergangenheit große Teile der Meere ausgebeutet, sagte Habeck. "Die Zukunft kann nur sein, die wertvollen Ressourcen so zu bewahren, dass wir eine Balance zwischen Schonung und Bewirtschaftung finden." Meeresschutz dürfe dabei nicht nur als Bremse gesehen werden, sondern müsse als Motor für Innovationen verstanden werden.

Während Vellas zweitägigen Schleswig-Holstein-Besuchs stand am Donnerstag auch noch ein Besuch der Kieler Werft ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) auf dem Programm. Am Freitag will Vella die weltweit erste Methanol-Ostseefähre, die "Stena Germanica", einweihen und den maritimen Koordinator der Bundesregierung, Uwe Beckmeyer, treffen. Dann soll auch Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD), der am Donnerstag krankheitsbedingt fehlte, Vella begleiten. Meyer hatte im Vorwege gesagt, der Gesamtumsatz der maritimen Wirtschaft im nördlichsten Bundesland betrage mittlerweile neun Milliarden Euro. Gut 40.000 Menschen sind in der Branche beschäftigt. lno/pk

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