CO2 im erschöpften „Nini“-Ölfeld speichern
Mit „Greensand Future“ wird die EU-weit erste großtechnische Anlage zur Speicherung von Kohlendioxid unter dem Meeresboden realisiert. Ineos Energy, die Energiesparte des multinationalen Chemieunternehmens Ineos, sowie die Projektpartner Harbour Energy und Nordsøfonden haben jetzt die endgültige Investitionsentscheidung getroffen.
Ziel ist den Angaben zufolge, den Speicherbetrieb im erschöpften Ölfeld „Nini“ in der dänischen Nordsee Ende 2025/Anfang 2026 aufzunehmen und dort zunächst 400.000 Tonnen CO2 pro Jahr einzulagern. Bis 2030 soll die Kapazität schrittweise erhöht werden. Es bestehe das Potenzial, bis zu acht Millionen Tonnen Kohlendioxid pro Jahr im von Ineos betriebenen „Nini“-Feld zu speichern.
Die Europäische Kommission schätzt, dass in der EU bis zum Jahr 2040 eine Speicherkapazität von 250 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr geschaffen werden muss, um die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen. CCS gilt auch als Schlüsseltechnologie, um die dänischen Netto-Null-Ziele für 2045 zu erreichen.
In der ersten Phase von „Greensand Future“ soll CO2 in dänischen Biomethan-Produktionsanlagen abgeschieden und verflüssigt, zum Hafen von Esbjerg transportiert und dann von der Reederei Royal Wagenborg zum „Nini“-Feld verschifft werden
(thb.info 13. November 2024)
. Laut Anne H. Steffensen, CEO des Reederverbands Danish Shipping, wollen sich auch Dänemarks Schifffahrtsunternehmen am Projekt beteiligen – etwa beim CO2-Transport oder der Wartung von Offshore-Speicheranlagen. Dänemark könne zu einem wichtigen Hub für die Kohlendioxid-Speicherung werden.
Die Projektbeteiligten Ineos Energy, Harbour Energy und Nordsøfonden wollen mehr als 150 Millionen US-Dollar in kommerzielle Vereinbarungen über die gesamte CCS-Wertschöpfungskette investieren – von CO2-Emittenten bis zu Logistik, Lagerung und Transport. „Mit ,Greensand Future‘ und der Einrichtung der gesamten Wertschöpfungskette senden wir ein wichtiges Signal an dänische und europäische Emittenten, die derzeit große CO2-Abscheidungsprojekte in Erwägung ziehen: Es ist machbar“, so Mads Gade, Country Manager von Ineos Energy Denmark. bek