„Celtic Explorer“ erneut BSH-Partner

Es ist diese besondere Stimmung, die auf jedem Schiff kurz vor dem Auslaufen zu spüren ist – so auch an Bord des irischen Forschungsschiffes „Celtic Explorer“.

Es verließ heute Morgen seinen Ausrüstungsliegeplatz beim Süd-West Terminal auf Steinwerder mit Kurs Elbmündung. Die große Aufgabe verdichtet sich in einem einzigen Wort: „Nordseeaufnahme“.

Einen Tag vor dem heutigen Auslaufen „brummte“ es auf dem Schiff, denn nacheinander trafen die zwölf deutschen Wissenschaftler verschiedener Disziplinen ein, und es wurden wichtige Ausrüstung und verschiedene andere Dinge, die man für eine mehrwöchige Seefahrt benötigt, angeliefert. Immerhin ist die Rückkehr der „Celtic Explorer“ für den 10. September avisiert, dann allerdings in Kiel.

Erstmals erfolgte die Endausrüstung zur diesjährigen Forschungsreise in die Nordsee an den Kaianlagen der Hamburger Hafenfirma Steinweg, einem Unternehmen, das sich vor allem auf Projekt- und Schwergutladung sowie Breakbulk ausgerichtet hat.

Martin Riepenhusen, Sales-Manager bei C. Steinweg, freut sich über diesen nicht alltäglichen Kunden. „Es passt gut in unser Portfolio. Und wir können dem BSH (Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie) helfen, ein für die Behörde tätiges Schiff direkt in Hamburg für die Seefahrt fit zu machen.“ Mit dem Verlust der ehemaligen BSH-Basis am Kirchenpauerkai – alle Altanlagen sind bereits verschwunden und existieren nur noch im Foto – musste das BSH auf andere Einrichtungen zurückgreifen.

Der Süd-West Terminal hat aufgrund seiner Lage und seiner Ausrüstungsvielfalt durchaus das Zeug, so etwas wie eine neue Basis für BSH-Forschungsreisen zu werden. Ob es dazu kommt, wird sich zeigen. Die „Celtic Explorer“ ist jedenfalls für die maritime Behörde ein guter und „alter“ Bekannter, auch wenn das Schiff gerade mal 13 Jahre alt ist, was für ein hochwertiges Forschungsschiff nicht allzu viel ist.

Holger Klein, Diplom-Ozeanograph, Sachgebietsleiter Operationelle Ozeanographie und Fahrtenleiter für die Sommerreise, hat das Schiff jedenfalls ins Forscher-Herz geschlossen. Sehr gute See-Eigenschaften, eine vielseitige Ausrüstung, beste Unterbringungsmöglichkeiten für die Forscher, die in der anstehenden Zeit im Drei-Wochen-System arbeiten werden, und eine „tolle Crew“.

Klein: „Gerade weil wir schon fünfmal mit diesem Schiff diese Nordseeaufnahme gemacht habe, kennen wir uns bes tens.“ Die Iren seien jedenfalls fantastische Seeleute und würden ihren Job hervorragend beherrschen. Insgesamt 15 Mann gehören diesmal zur Stammbesatzung. Klein ist im Wortsinne mit vielen Wassern gewaschen. Er schätzt, dass er im Verlauf seiner jahrzehntelangen Arbeit beim BSH „so um die 50 Forschungsreisen an Bord mitgemacht hat“. Routine, ja, „aber jede Reise entwickelt ihre eigene Dynamik, und das macht immer wieder den Reiz aus“.

Denn natürlich ist die Arbeit auf einem Schiff immer anders als in einer Landeinrichtung. Die Nordsee kann auch im Sommer schon mal ungemütlich werden. Klein und seine Kollegen sind jedoch ganz und gar die Wissenschaftler, die ihren Job erfüllen. Immerhin: Die Gesamtaufnahme der Nordsee erfolgt nun bereits zum 19. Mal in Folge. Ein einmaliger Datenschatz hat sich damit bereits angesammelt. In diesem Jahr werden vor aussichtlich um die 4000 Seemeilen zurückgelegt (siehe Karte). In den nächsten Wochen werden auf einem Netz von über 100 Stationen Wasserproben und aktuelle ozeanographische und meereschemische Daten ermittelt. Klein: „Daraus können Angaben über die räumliche Verteilung von Temperatur, Salzgehalt und Dichte des Seewassers gewonnen werden.“

Die Reise ist in zwei Törns gegliedert. Am 26. August endet Phase 1 im schottischen Aberdeen. Noch am gleichen Tag beginnt der zweite Abschnitt, der Schiff, Wissenschaftler und Crew wieder zurück nach Deutschland führt. Und wie beim Auslaufen wird dann auch mit jeder Meile mehr unterm Kiel hin zu den Heimatgewässern wieder das gewisse Kribbeln einsetzen, das Seefahrer verspüren, wenn das Einlaufen nur noch eine Frage von wenigen Stunden ist. EHA

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