AIDA: Investitionssignal an LNG-Branche

Am Hamburger Cruise Center Steinwerder tankte die „AIDAprima“ umweltfreundliches LNG , Foto: AIDA Cruises

Power-Barge „Hummel“: Genehmigung für 60 Einsätze im Jahr, Foto: Arndt
Die für den Kreuzfahrt-Standort Hamburg in mehrfacher Hinsicht bedeutende Reederei AIDA Cruises treibt ihr Engagement beim Einsatz von LNG konsequent voran.
Dabei spielt das am Sonnabend im Rahmen des 827.Hafengeburtstags getaufte neue Flaggschiff der Reederei „AIDAprima“ eine zentrale Rolle. Der in Japan gebaute Luxusliner fährt im Rahmen eines neuartigen Cruise-Konzeptes in einem wöchentlichen Linienverkehr in der Nordwest-Range, wobei als weitere Häfen Rotterdam, Zeebrugge, Le Havre und Southampton bedient werden.
Der LNG-Testbetrieb erfolgte während der Hafenliegezeit am Sonnabend am Hamburger Cruise Center Steinwerder (CCS/CC 3) Stunden vor dem Taufzeremoniell, das gegen 22 Uhr im Fernsehen live übertragen wurde. „Alles verlief erfolgreich und und reibungslos“, teilte die Reederei mit. „Wir glauben an LNG als den saubersten fossilen Brennstoff“, erklärte Felix Eichhorn, President AIDA Cruises. Er ergänzte: „Ich bin überzeugt, dass unser Weg auch ein klares Signal an die Häfen und LNG-Produzenten ist, in die notwendige Infrastruktur zu investieren.“ Die Erlaubnis zur Durchführung des Testlaufs an dem seit Juni 2015 in Betrieb befindlichen Kreuzfahrtterminal im „Mittleren Freihafen“ hatte die Reederei tags zuvor von der Hamburger Umweltbehörde erhalten. „Mit der Genehmigung für die Betankung der ,AIDAprima‘ mit LNG setzt Hamburg erneut ein Zeichen für die Förderung dieser schadstoffarmen Versorgungstechnik“, erklärte Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne), und fügte an: „Auch die LNG-Barge ,Hummel‘ haben wir vor einem Jahr genehmigt, weil die LNG-Versorgung im Vergleich zur Nutzung von herkömmlichem Marinediesel die Emissionen maßgeblich reduziert.“ Die Umweltbehörde war im Vorfeld des Hafengeburtstages in ihrem Umgang mit dem schwimmenden Kraftwerks-Leichter in die Kritik geraten. Der Betreiber und Investor dieser Plattform, die Hamburger Firma Becker Marine Systems, sorgte sich um den dauerhaft wirtschaftlichen Betrieb der Barge, weil immer neue Sicherheitsauflagen der Behörde den operativen Einsatz erheblich verteuern. Umweltsenator Kerstan stellt in dem Zusammenhang klar, dass „die Genehmigung zum Betrieb der ,Hummel‘ für 60 Anläufe im Jahr weiterbesteht und zu keinem Zeitpunkt vonseiten der Umweltbehörde in Frage gestellt war.“
2015 war das LNG-Kleinkraftwerk „Hummel“ nach Angaben der Umweltbehörde bei elf Anläufen der „AIDA sol“ im Einsatz. Dazu heißt es in der Stellungnahme weiter: „Bislang gibt es nach Kenntnis der Umweltbehörde kein weiteres Schiff, das Hamburg regelmäßig anläuft, das die technischen LNG-Voraussetzungen besitzt, um seitens der ,Hummel‘ von Becker Marine beliefert zu werden.“ Inwieweit „das Geschäftsmodell der Firma Becker Marine tragfähig ist, um einen wirtschaftlichen Betrieb zu gewährleisten, kann die Genehmigungsbehörde nicht beurteilen“. Umweltsenator Kerstan will das Thema Emissionssenkung im Hafen jedoch nicht nur auf Kreuzfahrer beschränken, sondern künftig zum Beispiel auch Containerschiffe mit einbeziehen. Entsprechende „grüne“ Schiffe sollen „künftig über Hafengeld-Rabatte finanziell belohnt werden“, so Kerstan.
Genehmigungen erteilt
Außer in Hamburg soll die LNG-Belieferung beziehungsweise der Energieversorgungsbetrieb während der Liegezeiten auch in den anderen Häfen des neuen AIDA-Cruise-Service erfolgen. „Für Southampton, Le Havre und Zeebrugge sind die Genehmigungen bereits erteilt.
Mit Shell hatte die Reederei kürzliche einen Exklusiv-Vertrag über die Lieferung von LNG geschlossen. EHA