Sicher auch ohne Steuermann
Bis zum ersten autonomen Schiff kann es noch 15 bis 20 Jahre dauern. Aber die Technologien, an denen die MUNIN-Experten arbeiten, werden wohl schon bald die Schifffahrt revolutionieren.
Das machte Prof. Carlos Jahn, Direktor der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH) und des Fraunhofer CML, am Dienstag bei seinem Vortrag „Unbemannte Schifffahrt: Visionen und Realität“ deutlich. Dabei stellte er „MUNIN“ vor, ein EU-Projekt zum Thema „unbemannte Frachtschifffahrt“, an dem seit Herbst 2012 acht internationale Partner unter Federführung des Fraunhofer CML arbeiten.
Inzwischen haben sie verschiedene Kernsysteme des autonomen Schiffes prototypenhaft entwickelt und eine simulationsbasierte Testplattform für die Evaluierung autonomer Brückentechnologie geschaffen. Dazu zählen das intelligente Kamerasystem „AutoLookout“ für die Seeraumüberwachung und die „wachfreie Brücke“.
Die mehr als 100 Auszubildenden zum Schifffahrtskaufmann, die den Vortrag in der Staatlichen Handelsschule Berliner Tor verfolgten, waren von der praxisnahen Präsentation und den Visionen der unbemannten Schifffahrt begeistert.
„Diese Technologien sollen mehr Sicherheit schaffen. Denn auf Schiffen passieren zehnmal mehr Unfälle als in der Luftfahrt – zumeist durch menschliches Versagen“, gab Jahn seinen Zuhörern mit auf den Weg. bre