Festmachen läuft jetzt wie von selbst

Mit der „Folgefonn“ als Plattform wurde das Autodocking-System über Monate getestet, Foto: Wärtsilä
Der nächste Schritt zu einer autonomen Schifffahrt ist getan: Wärtsilä hat jetzt erfolgreich das automatisierte Festmachen getestet.
Das Pionierprojekt mit dem Autodocking-System war bereits im Januar dieses Jahres angelaufen, teilte der finnische Technologiekonzern nun mit. Zunächst noch in der Theorie, zuletzt dann aber auch im realen Hafen. Als Testobjekt fungierte dabei die 83 Meter lange Fähre „Folgefonn“ der norwegischen Reederei Norled. Es sei das erste Mal, dass ein System dieser Art an Bord eines Fährschiffs installiert und erprobt wurde, hieß es bei Wärtsilä weiter.
Grob funktionierten die Tests den Unternehmensgaben zufolge so: In rund 2000 Metern Entfernung vom Liegeplatz wurde das System aktiviert. Die Fähre setzte zunächst ihre Fahrt bei normaler Geschwindigkeit fort, wurde dann aber schrittweise verlangsamt. Gleichzeitig leitete das System das Festmachmanöver ein und hielt die Kontrolle, bis die „Folgefonn“ sicher an ihrem Liegeplatz lag. Die Besatzung hätte dabei zu keinem Zeitpunkt eingreifen müssen, zugleich aber jederzeit die Möglichkeit gehabt.
Wärtsilä erhofft sich vom automatisierten Anlegen vor allem eine höhere Schiffssicherheit. Menschliche Fehler würden dadurch schließlich ausgeschlossen. Zum Thema Cyber Security, das untrennbar von einer autonomen Schifffahrt ist, machte Wärtsilä zunächst keine Angaben. Weitere Vorteile des automatischen Festmachens bestünden wiederum in einem reduzierten Verschleiß beim Antriebsystem durch die effizientere Bedienung sowie einem grundsätzlich schnelleren Ablauf.
Die „Folgefonn“ steht Wärtsilä zufolge schon länger als Experimentierplattform zur Verfügung. So kommen an Bord unter anderem bereits ein Hybridantrieb und ein kabelloses Ladesystem zum Einsatz. Das Autodocking-Projekt wird vom Regierungsprogramm Innovation Norway unterstützt. ger