Cyber-Angriffe auf maritime Ziele
Die stark vernetzten Arbeitsabläufe in der Schifffahrt und der Offshore-Industrie sind zunehmend abhängiger von IT-Systemen und Software. Damit werden die Unternehmen verwundbarer für Cyber-Kriminalität.
Das war die Kernaussage von Tor E. Svensen, CEO DNV GL Maritime, bei einer Podiumsdiskussion mit der US-Küstenwache, Reedern und Vertretern von Klassifikationsgesellschaften auf der „CMA Shipping 2015“ in Stamford (USA).
„Theoretisch können alle programmierbaren Komponenten, wie etwa Maschinen, Navigations- und Kommunikationssysteme Cyber-Bedrohungen ausgesetzt sein, machte Svensen deutlich. Dabei verwies er auf bereits erfolgte Manipulationsversuche von AIS-, ECDIS- und GPS-Daten in der maritimen Wirtschaft. Allein im vergangenen Jahr seien mehr als 50 Cyber-Übergriffe auf die norwegische Energie-, Öl- und Gasindustrie bekannt geworden. Um Cyber-Angriffen entgegenzuwirken, setzt man bei der Klassifikations- und Beratungsgesellschaft auf eine sogenannte „risikobasierte Herangehensweise“. Das heißt, in einem ersten Schritt erfolgen interne Prüfungen, externe Audits sowie Tests und Verifizierungen. Darüber hinaus gibt es bei DNV GL eine eigene Cybernetics-Einheit, die sich mit den gängigsten Bedrohungen befasst und entsprechende Untersuchungen dazu anbietet. Zu ihrem Aufgabengebiet gehört vor allem die Analyse von Network-Storms, Eindringlingen im Netzwerk, Passwort-Angriffen sowie Kommunikationsfehlern.
Mit dem Hinweis, das Thema Cyber-Sicherheit keinesfalls auf die leichte Schulter zu nehmen, stehen Svensen und DNV GL nicht allein. Auch die in dieser Woche veröffentlichte „Safety and Shipping Review 2015“ (THB 25. März 2015) von Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS) weist ausdrücklich auf die Gefahr hin, dass Schiffe und Häfen zunehmend zu Zielen für Hacker-Angriffe werden können. bre