Zweiter Schwergutfrachter für Auerbach

Die frühere „HHL Hong Kong“ wird jetzt als „Industrial Guide“ an Intermarine verchartert, Foto: Hasenpusch
Nach zehnmonatiger Liegezeit in Baie Comeau ist der deutsche Schwergutfrachter „Hong“ jetzt in Montreal versteigert worden.
Den Zuschlag für die frühere „HHL Hong Kong“ (IMO 9424572) erhielt die Hamburger Reederei Auerbach Schiffahrt bei einem Gebot von 26,9 Millionen Dollar. Zu ihrer Flotte gehört mit der ehemaligen „HHL Macao“ bereits ein drei Monate älteres Schwesterschiff, das Auerbach im Sommer unter dem Interimsnamen „Macao“ vor dem Amtsgericht Bremen ersteigert hatte. Für beide Einheiten schloss Auerbach einen fünfjährigen Chartervertrag mit der im weltweiten Transport von Schwergut- und Projektladung engagierten US-Reederei Intermarine ab. Die „Macao“ ist heute als „Industrial Grace“ im Einsatz. Die „Hong“ liegt seit wenigen Tagen für Klassearbeiten bei einer Werft im nordspanischen El Ferrol und soll in Kürze unter dem Charternamen „Indus trial Guide“ in Dienst gestellt werden. Auerbach betreibt die Neuzugänge unter liberianischer Flagge.
Die Hudong-Zhonghua Ship yard in Shanghai hatte beide Schiffe im Jahr 2010 zum Stückpreis von mehr als 40 Millionen Dollar an die Bremer Reederei Beluga Shipping geliefert. Später wurden sie durch das Hamburger Unternehmen Hansa Heavy Lift übernommen, das heute noch acht Einheiten aus der ursprünglichen „P2“-Zehnerserie von Beluga betreibt. Es handelt sich um 169 Meter lange, 25 Meter breite, vom Kiel bis zur Mastspitze gut 45 Meter hohe und maximal 9,50 Meter tiefgehende 17.634-BRZ-Zwischendecker mit einer Tragfähigkeit von 19.347 Tonnen, einem Laderaumvolumen von 26.337 Kubikmetern und Eisklasse 1A. Sie sind mit drei Bordkranen des Herstellers NMF aus Hamburg-Neuenfelde ausgestattet: Zwei Krane können jeweils 700 und im Tandembetrieb 1400 Tonnen bewegen, der dritte weist eine Kapazität von 180 Tonnen auf. Bei Bedarf ist auch der Transport von Containern möglich. Es finden 424 TEU in den Laderäumen und 488 TEU an Deck Platz, wo auch Anschlüsse für 100 Kühlcontainer vorhanden sind. Eine 9800 Kilowatt leistende MAN-B&W-Maschine vom Typ 7L 58/64 sorgt für eine Höchstgeschwindigkeit von 17,5 Knoten. Bei ökonomischer Fahrt mit 14 Knoten werden knapp 30 Tonnen Brennstoff pro Tag verbraucht.
Im kommenden Jahr erwartet Auerbach Schiffahrt erstmals auch eigene Neubauten aus China. Voraussichtlich im August und Ende 2016 wird die 2010 von Lucius Bunk und Alexander Tebbe gegründete Reederei zwei 147 Meter lange und 22,80 Meter breite 12.300-tdw-Zwischendecker des Typs „Ecolift F500“ mit jeweils zwei 250-Tonnen-Kranen von der Werft Jiangzhou Union übernehmen. ED/fab