RHL-Tanker gehen an türkischen Käufer

Die „Wappen von Hamburg“ hatte die weitgehend fondsfinanzierte Serie 2002 eingeleitet, Foto: Hasenpusch
Die Reederei RHL Hamburger Lloyd Tanker (vormals Wappen-Reederei) hat die acht ältesten ihrer zwölf Ölprodukten- und Chemikalientanker der „SCOT 8000“-Klasse in die Türkei veräußert und bereits 2015 geliefert.
Die in den Jahren 2002 bis 2006 für Beteiligungsgesellschaften des Emissionshauses Hansa Hamburg Shipping International in Fahrt gebrachten 8250-Tonner „Wappen von Hamburg“ (IMO 9255799), „Wappen von Berlin“ (IMO 9255804), „Wappen von München“ (IMO 9255816), „Wappen von Bayern“ (IMO 9255828), „Wappen von Bremen“ (IMO 9260835), „Wappen von Leipzig“ (IMO 9260847), „Wappen von Frankfurt“ (IMO 9274537) und „Wappen von Stuttgart“ (IMO 9274549) wurden jetzt im Gesamtpaket zum Preis von rund 50 Millionen Dollar an die in Istanbul neu gegründete Gesellschaft SCOT Gemi Isletmeciligi A.S. abgegeben.
Für die jeweiligen Gesellschaften der acht Fondsschiffe hatten im Juni 2015 vorläufige Insolvenzverfahren vor dem Amtsgericht Niebüll begonnen (Az: 5 IN 46/15 bis 5 IN 53/15). Die Verwaltung obliegt Rechtsanwalt Hagen von Diepenbroick.
Die Herkunft der mit dem Eignerwechsel von Liberia nach Malta umgeflaggten Schiffe ist allerdings auch unter ihren neuen Namen noch erkennbar, denn der neue Reeder Muzaffer Özgür hat lediglich den Namensteil „Wappen von“ durch „SCOT“ ersetzt. RHL betreibt weiterhin die 2007, 2008 und 2009 in Dienst gestellten, baugleichen Einheiten „Wappen von Nürnberg“, „Wappen von Flensburg“ und „Wappen von Augsburg“ sowie die ehemalige „Wappen von Dresden“ (2007), die kürzlich den neuen Namen „RHL Dresden“ erhalten hat.
Die „SCOT 8000“-Serie entstand nach Plänen der Kieler Lindenau-Werft in Rumänien bei der Damen Ship yard Galati. SCOT steht für Safety Chemical Oil Tanker, denn die Schiffe wurden nach einem besonderen Sicherheitskonzept gefertigt: Die 117 Meter langen und 18 Meter breiten Doppelhüllentanker werden durch zwei MAN-B&W-Motoren in separaten Maschinenräumen über zwei Propeller- und Ruderanlagen angetrieben. Beim Ausfall einer Hauptmaschine bleibt die Manövrierfähigkeit erhalten. ED/fab