„Marco Polo“ steht zum Verkauf

Zu verkaufen: die vor 52 Jahren auf der Mathias-Thesen-Werft gebaute „Marco Polo“ (Bild: Christian Eckardt)
Eines der ältesten noch aktiven Kreuzfahrtschiffe weltweit, die 1965 in Wismar gebaute „Marco Polo“, steht zum Verkauf. Der Eigner will 15 Millionen Dollar erzielen. Die 20 Jahre jüngere „Columbus“ ersetzt den Kreuzfahrt-Oldie.
Rund 15 Millionen US-Dollar will der griechische Eigentümer, die Global Maritime Group, aus der Veräußerung zum Frühjahr 2018 erzielen. Planmäßig fährt die „Marco Polo“ (IMO 6417097) noch bis zum 16. Mai in Charter der britischen Reederei Cruise & Maritime Voyages. Dort soll sie im Anschluss an ihre letzte Nordlandreise in die norwegischen Fjorde durch die zwanzig Jahre jüngere „Columbus“ (aktuell: „Pacific Pearl“, IMO 8611398) ersetzt werden.
Ob die „Marco Polo“ nach ihrem Verkauf weiterhin als Kreuzfahrtschiff zum Einsatz kommen wird, ist ungewiss. Dabei befände sich das 176 Meter lange und 24 Meter breite Passagierschiff in technischer Hinsicht in gutem Zustand. Nach einigen Werftliegezeiten bei der Bremerhavener Lloyd Werft folgte im Dezember 2016 die jüngste, umfangreiche Modernisierung bei Damen Ship Repair in Amsterdam. Durch den eisverstärkten Schiffsrumpf verfügt das Kreuzfahrtschiff zudem über die internationalen Eisklassen E1 und 1C und ist somit für Fahrten in arktische und antarktische Gewässer geeignet. Schließlich wären es aber künftig verschärfte Abgasvorschriften, die weitere Investitionen erfordern würden.
Die Global Maritime Group weist daher in ihrer Verkaufsanzeige darauf hin, dass der derzeit unter Bahamas-Flagge verkehrende Cruiser auch als schwimmendes Hotel verwendet werden könnte.
Für die Sowjetunion gebaut
Die „Marco Polo“ ist das letzte noch existierende Schiff der „Ivan Franko“-Serie, die zwischen 1964 und 1973 für die damalige Sowjetunion auf der Mathias-Thesen-Werft in Wismar gebaut wurde. Ursprünglich auf den Namen „Alexandr Pushkin“ getauft, folgte sie auf das Typschiff. Danach kamen noch die „Taras Shevchenko (Baujahr 1967), die „Shota Rustaveli“ (1968), allesamt zwischen 1997 und 2005 abgebrochen. Das jüngste Schiff der Reihe, die „Mikhail Lermontov“, sank am 16. Februar 1986 im Milford Sound. CE/ger