Letzte Fahrt der „Veronica“ endet in Alang

Zuletzt diente die „Veronica“ als Luxus-Hotelschiff im Oman, Foto: Eckardt
Am Strand von Alang im indischen Bundesstaat Gujarat endete am 19. November die letzte Reise des zuletzt als schwimmendes Hotel eingesetzten Kreuzfahrtschiffes „Veronica“, das vielen deutschen Kreuzfahrtgästen noch als „Mona Lisa“ bekannt ist.
Erbaut wurde die 201 Meter lange „Veronica“ 1966 als „Kungsholm“ als Zweischornsteinschiff für die Svenska Amerika Linjen auf der schottischen John Brown Werft für den Transatlantikdienst zwischen Göteborg und New York. Nach einem Verkauf an die britische P&O Cruises erfolgte 1979 beim Bremer Vulkan ein Großumbau des Schiffes. Im Jahr 2002 verkaufte P&O Cruises das bis zu 840 Passagiere fassende und inzwischen in „Victoria“ umbenannte Schiff an die Leonardo Shipping, die es an Holiday Kreuzfahrten vercharterte. Unter dem Namen „Mona Lisa“ wurden Kreuzfahrten für den deutschsprachigen Markt durchgeführt. Nach dem Konkurs von Holiday Kreuzfahrten 2006 folgten Chartereinsätze unter dem Namen „Oceanic II“ für verschiedene Reiseveranstalter, ehe das Schiff ab 2008 für Lord Nelson wieder unter dem Namen „Mona Lisa“ vornehmlich für Nordland- und Ostseekreuzfahrten von Bremerhaven und Kiel zum Einsatz kam.
Aufgrund verschärfter Sicherheits- und Brandschutzbestimmungen wurde die „Mona Lisa“ nach der letzten Reise für Lord Nelson am 31. August 2010 in Bremerhaven außer Dienst gestellt und an indische Abbrecher verkauft. Auf der Passage im Suezkanal, quasi in letzter Sekunde, erwarb die DSME Oman, eine Tochter der südkoreanischen Werft Daewoo Shipbuilding, die „Mona Lisa“. Daraufhin nahm das Schiff Kurs auf Duqm im Oman.
Von Daewoo wurde das Schiff für das neue Hafen- und Werftprojekt in Duqm umfangreich in ein schwimmendes Luxushotel mit 200 Zimmern sowohl für Geschäftsreisende als auch Touristen mit dem neuen Namen „Veronica“ umgebaut. Bereits im Herbst 2013 wurde der Hotelbetrieb wieder eingestellt.
Nun hat am 8. November der italienische Hochseeschlepper „Kamarina“ die „Veronica“ mit Kurs auf das indische Alang auf den Haken genommen. CE/aw