Hansa Shipping kauft in Leer
Die in „Kersti“ umbenannte „Bothniadiep“ ist das neue Flaggschiff von Hansa Shipping, Foto: Zech
Die estnische Reederei Hansa Shipping, 1999 in Tallinn gegründet, hat ihre überwiegend aus deutscher Gebrauchttonnage bestehende Flotte erneut um zwei aus Deutschland gekaufte Einheiten erweitert.
Das Unternehmen betreibt nun 21 Frachtschiffe zwischen 4100 und 5700 tdw, die für den Transport von Torf, Forstprodukten, Erz, Kohle, Mineralien, Metallen, Düngemitteln, Getreide und auch Projektladung innerhalb Europas eingesetzt werden. Nur zwei Schiffe wurden als Neubauten in die Flotte übernommen: die 2013 und 2014 von Western Baltija Shipbuilding in Klaipeda gelieferten 4600-Tonner „Eva“ und „Anetta“.
Bei den unter maltesischer Flagge betriebenen Neuzugängen dieses Jahres handelt es sich um das von der Leeraner Hartmann-Gruppe erworbene, derzeitige Flaggschiff „Kersti“ (ex „Bothniadiep“, IMO 9342138) mit einer Tragfähigkeit von 5456 Tonnen und die von der Reederei Nimmrich & Prahm ebenfalls aus Leer übernommene „Kertu“ (ex „Frida“, IMO 9344368) mit 4815 tdw. Die „Kersti“, 2006 in den Niederlanden bei Bodewes Hoogezand gebaut, ist ein rund 107 Meter langer und 15,20 Meter breiter 4102-BRZ-Singledecker mit zwei Großluken und zwei neun Meter hohen Laderäumen mit einem Gesamtvolumen von 8365 Kubikmetern. Die „Kertu“, 2005 von der bulgarischen Rousse Ship yard geliefert, kommt bei 100,70 Metern Länge und 15,20 Metern Breite auf 3610 BRZ und eine Ladekapazität von 6570 Kubikmetern Schüttgut.
Dies ist bereits die zweite „Kertu“ für Hansa Shipping innerhalb von nur gut einem Jahr. Im Juni 2014 hatten die Esten die jeweils 4180 Tonnen tragenden Minibulker „A.B. Liverpool“, „A.B. Valencia“ und „A.B. Bilbao“ von der Emder Reederei Werner Bockstiegel erworben und in „Kertu“, „Kerli“ und „Kaja“ umbenannt. Die „Kertu“ lief am 30. Oktober 2014 auf der Reise von Södertälje nach Kokkola aufgrund eines Navigationsfehlers in den Stockholmer Schären vor Öja auf ein Riff und musste nach erfolgter Bergung als konstruktiver Totalverlust aufgegeben werden. Sie wurde inzwischen im dänischen Aabenraa verschrottet. ED/fab
