Schiffsinsolvenzen belasten Ausrüster
Wolfgang Sump (Sump & Stammer, stv. Vorsitzender; v.l.), Jens Pfeiffer (Transas Marine), Nadine Kloska (Kloska Group), Ralf-Thomas Rapp (Becker Marine Systems), Gunnar Heinemann (Gebr. Heinemann), Andreas Albert, Kapitän Hans-Hermann Lückert (Vorsitzender Bundeslotsenkammer), Redner Lennart Clasen (Holger Clasen), Thorsten Harms, Frank Engellandt (HMS, Vorsitzender des Verbandes), Foto: VDS
Vor allem Catering lohnt sich für Ausrüster, Foto: Arndt
Im siebten Jahr der Schifffahrtskrise bewertet der Verband Deutscher Schiffsausrüster (VDS) die Marktlage kritisch. Vor allem Insolvenzen bei Reedereien belasten das Geschäft.
„Die Marktlage im zurückliegenden Jahr kann man als rückläufig bis gleichbleibend bezeichnen“, sagte der VDS-Vorsitzende Frank Engellandt anlässlich der Mitgliederversammlung des Verbandes in Hamburg. Noch vor einem Jahr hatte der Verband mit verhaltenem Optimismus in die Zukunft geblickt. Vor allem Forderungsausfälle durch Schiffsinsolvenzen belasten die Mitgliedsunternehmen. Und eine Ende der Konsolidierungsphase sei derzeit noch nicht abzusehen.
Unverändert hielten auch die Reeder den Preisdruck aufrecht. Da viele Schifffahrtsgesellschaften in einem harten Preis- und Konkurrenzkampf stehen, werden deren Sparanstrengungen unverändert an die Ausrüster weitergegeben.
Engelland konnte aber auch positive Tendenzen benennen: So würden Reeder wegen der unsicheren Marktlage Investitionen verschieben, was wiederum dazu führe, dass die Leistungen der Schiffsausrüster stärker in Anspruch genommen würden. Zudem werde das Catering von Schiffen immer wichtiger – und für die Ausrüster folglich ertragreicher.
Verlagerung ins Ausland
Aber: „Der Trend, dass Erträge und Renditen im Schiffsausrüstergeschäft fallen, hat sich fortgesetzt. Allein die Belieferung im technischen Bereich hat sich noch mehr ins Ausland verlagert“, resümierte Engellandt weiter.
Trotz der angespannten Lage seien im vergangenen Jahr in der Branche keine Arbeitsplätze abgebaut worden. Im Werftgeschäft seien weniger Neubauausrüstungen, dafür aber mehr Equipmentlieferungen angefallen. Für 2015 sieht der VDS eine leicht positive Tendenz.
Im Tax-free-Handel fielen dagegen die Umsätze. „Der sogenannte Parallelmarkt spielt eine große Rolle und drückt Preise und Gewinn“, sagte der VDS-Chef weiter. Ende 2014 zählte der Verband 137 Mitglieder – drei Unternehmen mehr als noch im Vorjahr. Dazu gehören unter anderem Generalausrüster, technische Ausrüster für Bürobedarf, Decksausrüstung, Drahtseile, EDV, Elektronik, Farben, Fischereiausrüstung, IT, Lacke, Lampen, Maschinenreparatur, nautische und optische Ausrüstung, Schiffs- & Objektbeschläge, Seekarten, Seenotaus rüs tung, Segelmacherei, Tauwerke. Des Weiteren Ausrüster für Lebensmittel, Hersteller und Zulieferer von Genussmitteln, Zulieferer von Wellness-, Kosmetik- und Hygieneprodukten sowie Reinigungsmitteln und Zulieferer von Duty-free- und Kreuzfahrt-Shops. pk
