Zypern stoppt Schiff mit Munition für Syrien

Vor der Küste Zyperns ist ein Schiff gestoppt worden, das Munition aus Russland nach Syrien bringen sollte. Das bestätigte der zyprische Regierungssprecher Stefanos Stefanou am Mittwoch im zyprischen Rundfunk. Das Schiff habe nach einer gründlichen Prüfung die Erlaubnis zur Weiterfahrt erhalten. "Sein Ziel wird ein anderer Hafen sein - nicht Syrien", sagte Stefanou. Dies habe der Kapitän den zyprischen Behörden zugesagt. Wohin das Schiff fahren soll, sagte Stefanou nicht.

Zuvor hatte der libanesische Radiosender Radio Free Libanon berichtet, das Schiff, das aus St. Petersburg gekommen sei, habe 60 Tonnen Munition an Bord gehabt und sei auf dem Weg zum syrischen Hafen Latakia gewesen.

Zypern ist nach Informationen aus Kreisen des Außenministeriums in Nikosia nicht mehr bereit, legale oder illegale Munitionstransporte aufzunehmen. Dazu habe das Land keine Möglichkeiten. Im Juli vergangenen Jahres war es auf Zypern zu einer schweren Explosion beschlagnahmter Munition gekommen, die ebenfalls für Syrien bestimmt war. Bei dem Unglück kamen 13 Menschen ums Leben.

Russland ist neben dem Iran der wichtigste Verbündete des Regimes von Präsident Baschar al-Assad, der seit März mit Gewalt gegen Demonstranten vorgeht. Die Provinz Latakia gilt als Hochburg der Assad-Anhänger, so dass nicht davon auszugehen ist, dass es sich bei der Munition für eine Lieferung an die Deserteure der "Freien Syrischen Armee" handelt.

Die Ladung des Schiffes stammt nach Angaben der Reederei von einem russischen Staatsunternehmen. Die Ladung sei gefährlich, zitierte die Agentur Interfax am Mittwoch einen namentlich nicht genannten Mitarbeiter des Unternehmens Westberg in St. Petersburg. "Wir sind nicht der Eigentümer der Ladung. Bitte wenden Sie sich an die russische Regierung." Eine offizielle Reaktion aus Moskau zu dem Vorfall gab es zunächst nicht.

Die "Chariot" war nach Angaben der zyprischen Regierung in Richtung Syrien unterwegs, war aber vor der Küste Zypern gestoppt worden. Das Schiff werde - wie von den zyprischen Behörden verlangt - seine Fahrt in Richtung eines anderen Hafens fortsetzen, sagte der Reederei-Mitarbeiter.

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