Zwei Frachter zeitgleich attackiert

Nur wenige Tage nach der Kaperung der „De Xin Hai" haben somalische Piraten gestern erneut zwei Frachters angegriffen und eines davon in ihre Gewalt gebracht.

Ein Sprecher der Atalanta-Mission der EU-Marinestreitmacht Navfor berichtete, Piraten in zwei Schnellbooten hätten 400 Seemeilen östlich von Mombasa (Kenia) versucht, den italienischen ConRo-Frachter „Jolly Rosso" zu kapern. Die Seeräuber schossen den Angaben zufolge mit Schnellfeuerwaffen und Granatwerfern auf das Schiff, das den Angreifern jedoch ausweichen konnte. Das belgische Kriegsschiff „Louise Marie", nahm zusammen mit dem US-Marine-Schiff „Donald Cook" die Verfolgung der Piraten auf.

Nahezu zeitgleich griffen Piraten etwa 180 Seemeilen westlich der Seychellen den unter Panama-Flagge fahrenden Handymax-Bulker „Al Khaliq" an. Nach Navfor-Informationen befinden sich sechs Piraten an Bord des Schiffes. Über die Zahl der Seeleute in der Gewalt der Seeräuber gab es zunächst keine Informationen.

Trotz des jüngsten Wiederansteigen der Piratenangriffe und dem gemeldeten Höchsstand an Attacken (THB 22.10.) bescheinigen Fachleute der militärischen Anti-Piraterie-Mission durchaus Erfolg. Ohne den Einsatz der Marineverbände würden die Frachter am Horn von Afrika und im Indischen Ozean noch wesentlich mehr Angriffen ausgesetzt sein, lautet eine weit verbreitete Meinung. „Die Maßnahmen zeigen Wirkung", zeigte sich ein Sprecher des deutschen Verteidigungsministeriums zufrieden. Nach der ruhigeren Monsun-Phase nähmen die Meldungen über Attacken zwar wieder zu, „die Erfolgsquote für Kaperungen ist durch die Operation aber gesunken", so der Sprecher. Allein die Schiffe der Navfor-Flotte entwaffneten in ihrem Einsatz laut Kommandeur Pieter Bindt 143 mutmaßliche Piraten und übergaben 68 Seeräuber an Sicherheitsbehörden.

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