"Wind Lift 1" besteht ersten Härtetest
Das neue Bauschiff für Offshore-Windparks, die „Wind Lift 1", hat seine erste echte Sturm-Bewährungsprobe gut überstanden.
„Das Schiff hat bis zu zehn Windstärken und rund fünfeinhalb Meter hohe Wellen abgewettert", sagte der Sprecher des Offshore-Unternehmens Bard, Andreas Kölling, am Samstag. Die 50 Techniker und Besatzungsmitglieder hätten währenddessen nur Routinearbeiten machen und keine Windrad-Teile aufbauen können. Während des Sturms sei die Arbeitsplattform mit ihren langen Stelzen am Meeresgrund aufgebockt gewesen, so Kölling weiter. Wenn sich dass Wetter wieder spürbar erholt hat, sollte das Schiff auf eine neue Position im Baugebiet des Windparks „Bard Offshore 1" verholt werden.
Bard will bis Ende 2011 rund 100 Kilometer nordwestlich von Borkum 80 Windräder aufstellen. Bisher stehen dort eine Umspannplattform und neun Anlagen; in den kommenden Wochen sollen sie ans Stromnetz angeschlossen werden.
Das 104 Meter lange Spezialschiff „Wind Lift 1" wurde bei Western Shipbuilding im litauischen Klaipeda gebaut und Anfang des Jahres abgeliefert. Es hat vier 70 Meter lange, absenkbare Stelzen, mit denen es sich am Meeresgrund aufbocken und anheben kann.
Die Arbeitsplattform schwankt nicht, was die Montage der Turmfundamente noch bis zu sieben Windstärken ermöglichen soll. Der überdimensionale Kran kann 500 Tonnen schwere Lasten bis zu einer Höhe von 120 Metern über dem Wasser anheben.
Nach Angaben von Bard soll der Offshore-Windpark jährlich Strom für rund 400.000 Mehrpersonenhaushalte liefern. Dadurch könnten dem Vernehmen nach über die genehmigte Laufzeit von 20 Jahren mindestens 17 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden.