Werften klagen über Fachkräfte-Mangel im Schiffbau-Boom
Im deutschen Schiffbau nimmt der Mangel an Fachkräften immer bedrohlichere Ausmaße an. Bei den Ingenieuren der Fachrichtung Schiffbau und Meerestechnik übersteige der Nachwuchsbedarf das Angebot an Hochschulabsolventen um das Doppelte, erklärten mehrere Branchenverbände und die IG Metall bei einer gemeinsamen Veranstaltung am Mittwoch in Hamburg. Der deutsche Schiffbau muss einen Generationswechsel im Ingenieursbereich bewältigen und zugleich die Fachkompetenz heben, sagte Ralf Sören Marquardt, der Geschäftsführer des Verbandes für Schiffbau und Meerestechnik (VSM). Insgesamt fehlen mehrere hundert Fachkräfte. Mit einer Initiative an 13 Standorten in sieben Bundesländern will die Branche Schülern und Lehrern die Attraktivität der maritimen Berufe nahebringen. Um auch die gewerbliche Kompetenz zu verbessern, werde die Schiffbauindustrie zudem die Zahl ihrer Ausbildungsplätze um zehn Prozent erhöhen. Bei einer Auslastung der Werften für rund fünf Jahre sind die Berufsperspektiven exzellent, sagte Marquardt. Wir könnten einem Studenten schon heute das Schiff benennen, an dem er nach dem Studium mitarbeiten wird. Die Karrierechancen beschränkten sich nicht nur auf Werften und die Zulieferindustrie, sondern es gebe auch vielfältige Aufgaben bei der Nutzung und dem Schutz der Meere. Diese reichten von der Gewinnung von Rohstoffen, Nahrung und Energie aus dem Meer bis zu Wasserbau und Küstenzonenmanagement.