Weniger Güter auf Binnenschiffen

Die Binnenschifffahrt in Deutschland hat im ersten Halbjahr 2006 unter den Wetterextremen gelitten. Von Januar bis Juni wurden knapp 120 Millionen Tonnen Güter auf deutschen Wasserstraßen transportiert und damit 0,9 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Montag mitteilte. Als Grund nannten die Statistiker Eisgang im Januar/Februar und andauerndes Niedrigwasser auf dem Rhein im Mai/Juni. Deshalb seien mehr Güter per Bahn transportiert worden. Von Eis seien in den kalten Wintermonaten der Mittellandkanal, der Elbeseitenkanal, der Rhein-Donau Kanal sowie die Wasserstraßen zwischen Elbe und Oder betroffen gewesen, sagte ein Sprecher des Bundesverbands der Binnenschiffer in Duisburg. Niedrigwasser auf allen Flüssen habe im Sommer dazu geführt, dass die Warenmengen auf mehr Schiffe verteilt werden mussten. Insofern ist schwierig zu ermitteln, inwieweit die Wetterextreme zu einem Verlust für die Binnenschifffahrt geführt haben, sagte der Sprecher. Falls die derzeit guten Wasserstände bis Jahresende anhielten, sei jedoch damit zu rechnen, dass die Transportmengen wieder ausgeglichen würden. Vor allem beim innerdeutschen Verkehr machte sich das ungünstige Wetter bemerkbar: Die Güterbeförderung auf Flüssen und Kanälen innerhalb Deutschlands sank im ersten Halbjahr um 3,7 Prozent, der Transitverkehr ging sogar um 10,8 Prozent zurück. Dagegen verzeichneten der Versand in das Ausland und der Empfang aus dem Ausland Zuwächse. Gleichzeitig nahm auch der Transport in Containern deutlich zu. In den ersten sechs Monaten stieg die Containerbeförderung auf Binnenschiffen um 2,3 Prozent auf gut eine Million Tonnen. Beim Transport von Massengütern standen Steine und Erden (23,5 Millionen Tonnen) an erster Stelle, gefolgt von Mineralölerzeugnissen (18,7 Millionen Tonnen). Dagegen spielten landwirtschaftliche Erzeugnisse und Düngemittel nur eine geringe Rolle.

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