Urteilsverkündung erneut verschoben
Das ursprünglich für heute erwartete Urteil im Prozess um eine umstrittene Rettungsaktion der „Cap Anamur" ist erneut verschoben worden.
Dem früheren Vorsitzenden der Hilfsorganisation Cap Anamur, Elias Bierdel, und dem Kapitän des Schiffes, Stefan Schmidt, wird Beihilfe zur illegalen Einwanderung in einem besonders schweren Fall vorgeworfen.
Bierdel und Schmidt waren im Sommer 2004 mit der „Cap Anamur" im Mittelmeer unterwegs. Dabei entdeckten sie 37 Afrikaner auf einem Schlauchboot, das zu sinken drohte. Nach der Rettung begann ein dreiwöchiges Tauziehen mit den italienischen Behörden, bis die Afrikaner in Sizilien an Land gehen durften. Die italienische Regierung argumentiert, dass die Flüchtlinge in maltesischen Gewässern gerettet wurden und daher auf Malta von Bord hätten gehen müssen. Die Staatsanwaltschaft hatte für Bierdel und Schmidt vier Jahre Gefängnis und 400 000 Euro Bußgeld gefordert. Die Verteidiger plädierten auf Freispruch.
Wie das italienische Gericht in Agrigent (Sizilien) gestern bestätigte, wurde die Urteilsverkündung auf den 7. Oktober verlegt. Ein Grund für die Verschiebung ist bislang nicht bekannt. Schon im Juni wurde der Abschluss des Verfahrens einmal verschoben.