TyssenKrupp prüft mögliche Korruption bei HDW

Der Industrie- und Stahlkonzern ThyssenKrupp prüft Millionenzahlungen seiner Tochter HDW an einen asiatischen Vertriebs- und Kooperationspartner auf mögliche Korruption. Der U-Boot-Bauer HDW habe seit dem Jahr 2000 rund 95 Millionen Euro an den Partner in Korea gezahlt, teilte der Konzern jetzt mit. Das seien überwiegend erfolgsabhängige Provisionen für ein Auftragsvolumen über 2,5 Milliarden Euro gewesen. Der Konzern reagiert damit auf den möglichen Korruptionsfall beim Motorenbauer Tognum, bei dem der HDW-Partner in Korea eine zentrale Rolle gespielt haben soll. Nach dem Kauf der HDW durch ThyssenKrupp im Jahr 2005 seien die Geschäftsbeziehungen mehrfach überprüft worden, stellte ThyssenKrupp fest. Das gelte auch für die MFI, eine Joint-Venture-Gesellschaft von Ferrostaal und HDW. Zuletzt seien externe Prüfer im Frühjahr zu dem Ergebnis gekommen, dass keine verdächtigen Zahlungen geleistet wurden. Wegen des Tognum-Falls, in dem die Staatsanwaltschaft ermittelt, habe ThyssenKrupp Marine Systems eine weitere Prüfung beschlossen. Dazu gehöre auch eine Buchprüfung vor Ort.

Laut "Spiegel" soll das koreanische Unternehmen für über 90 Millionen Euro dem U-Boot-Bauer HDW dabei geholfen haben, zwei Aufträge über rund 2,5 Milliarden Euro an Land zu ziehen. Wie Tognum soll auch HDW einen Teil der Provisionen an eine Offshore-Firma in Hongkong überwiesen haben. Am 7. November sollen Wirtschaftsprüfer und Anwälte nach Seoul fliegen.

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