Torm schraubt Erwartungen nach unten
Trotz großer Nachfrage nach Ölprodukten sinken die Raten (Foto: Zech)
Im weltweiten Segment der Produktentanker deutet sich eine Eintrübung der Aussichten an. Eine Branchengröße senkte die Gewinnerwartungen.
In der Containerschifffahrt schockte Branchenführer Maersk jüngst mit einem massiv eingebrochenen Ergebnis (THB 15. August). Bei der zweitgrößten dänischen Reederei, der Damp skibsselskabet Torm, sieht es mittlerweile ähnlich düster aus. Aufgrund schlechter Erwartungen für das laufende Jahr senkte die Reederei aus Hellerup bei Kopenhagen ihre Gewinnerwartungen.
Für das zweite Quartal wies Torm einen Vorsteuergewinn in Höhe von 15,2 Millionen US-Dollar aus. Das lag zwar leicht über den Erwartungen von Analysten, die mit 14 Millionen Dollar gerechnet hatten, im Vergleich zum Vorjahr ist es aber ein herber Rückschlag: Damals standen noch 45,2 Millionen Dollar in der Bilanz. Der Rohertrag liegt mit 25 Millionen Euro ebenfalls leicht über den Markterwartungen.
„Die Nachfrage nach Öl war im zweiten Quartal wie erwartet hoch“, sagte Torm-Chef Jacob Meldgaard. „Allerdings haben ein weltweiter Lagerabbau und geringere Naphta-Importe aus dem Nahen Osten zu einer geringeren Transportnachfrage geführt. Und das hatte merkliche Auswirkungen auf die Fracht- und Charterraten“, so Meldgaard weiter. Der Torm-CEO gab die durchschnittliche Rate im zweiten Quartal für einen Tanker mit 17.500 Dollar an.
Dividendenzahlung bleibt unangetastet
Aufgrund dieser Entwicklung geht die Reederei jetzt nur noch von einem Jahresüberschuss zwischen 50 und 90 Millionen Dollar aus. Ursprünglich hatte Torm mit einem Gewinn zwischen 100 und 180 Millionen Dollar gerechnet. Auch die Erwartungen für den Rohertrag senkte das Unternehmen von 250 bis 300 Millionen Dollar auf eine Spanne von 210 bis 250 Millionen Dollar.
Den Wert der 115 Produktentanker umfassenden Flotte bezifferte Torm mit 1,6 Milliarden Dollar. An der im Mai angekündigten Dividende für die Aktionäre in einer Gesamthöhe von 25 Millionen Dollar will die börsennotierte Reederei trotz der stark nach unten korrigierten Aussichten festhalten. pk
