Tanker gewaltsam aus Piratenhand befreit

Der am Mittwoch von somalischen Piraten entführte russische Tanker „Moscow University" ist gestern Morgen von der russischen Marine gewaltsam befreit worden.

Bei der Aktion wurden nach Angaben eines Marinesprechers zehn der Seeräuber festgenommen. Ein weiterer wurde bei einem Schusswechsel im Vorfeld der Befreiung getötet.

Die „Moscow University" war 350 Seemeilen östlich der jemenitischen Inselgruppe Sokotra entführt wurden. Die 23-köpfige russische Crew hatte sich innerhalb des Schiffs verschanzen und per Funk durchgeben können, dass alle in Sicherheit seien. Unmittelbar nach Bekanntwerden des Angriffs hatte der russische Präsident Dmitri Medwedew dem in der Region eingesetzten Zerstörer „Marschal Schaposchnikow" befohlen, den gekaperten Tanker zu verfolgen. Nach Angaben der EU-NavFor-Mission „Atalanta" assistierten NATO- und EU-Einsatzkräfte der russischen Marine mit Aufklärungsflügen über der „Moscow University".

Am frühen gestrigen Morgen erreichte der Zerstörer den mit 86 000 Tonnen Öl beladenen Tanker und sandte auch selbst einen Hubschrauber zur Beobachtung aus. Als dieser von den Piraten beschossen wurde, erwiderte die „Marschal Schaposchnikow" in dem Wissen, dass die Crew sicher ist, das Feuer. Dabei wurde einer der Entführer getötet, mehrere seiner Komplizen wurden verletzt.

Schließlich gaben die Seeräuber auf und wurden von einem russischen Boarding-Team an Bord des Tankers festgenommen. Ein Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums teilte mit, dass die Gefangenen an die Justiz eines der Länder der Region übergeben werden sollen, um ihnen den Prozess machen zu können.

Noch am Mittwoch hatte einer der Piraten gedroht, dass jeder Versuch, den Tanker gewaltsam zu befreien, das Leben der Besatzung gefährden würde.

Nachdem bereits am Dienstag ein namentlich noch nicht bekanntes jemenitisches Schiff im Golf von Aden entführt worden war, haben somalische Piraten derzeit 25 Frachter und Fischereifahrzeuge sowie mehr als 400 Seeleute in ihrer Gewalt

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