Tamsen übernimmt SMG
Der Hamburger Kaufmann und Yachtbauer Heiner Tamsen übernimmt zum 1. November die insolvente Rostocker Yacht-Werft SMG.
Die neue Firma werde Tamsen Maritim GmbH heißen, teilte der Insolvenzverwalter Berthold Brinkmann gestern in Rostock mit. Die 67 Mitarbeiter und sieben Auszubildenden sollen alle in das neue Unternehmen übernommen werden. Über den Kaufpreis wollte Brinkmann keine Angaben machen. Wegen zahlreicher Stornierungen und der schleppenden Auftragslage in der Luxusyachtenklasse hatte sich die SMG-Werft Ende des vergangenen Jahres für insolvent erklärt. Der Gläubiger-ausschuss habe dem Verkauf zugestimmt, sagte der Insolvenzverwalter.
Nach den Worten des Insolvenzverwalters Brinkmann verfügt Heiner Tamsen bereits über Erfahrung in der Branche. Er habe sich aus einer Gruppe von rund 50 Interessenten und Bietern wegen seines Kaufpreisgebotes und Konzepts als Gewinner hervorgetan. Im August hatte sich zunächst die Hamburger Investorengruppe Dynamic Elements als möglicher Käufer angekündigt.
Tamsen baut laut Brinkmann mit seinem Unternehmen Tamsen Yachts bereits jetzt in der Türkei Luxusschiffe. Auf der Basis des bisherigen Erfolgs wolle er nun Schiffe „made in Germany" fertigen. Für die Rostocker Werft wolle Tamsen eine eigene Baulinie entwickeln. Es sei damit zu rechnen, dass im kommenden Jahr mit dem Bau eines ersten Schiffes begonnen werden kann. „Tamsen möchte eine Edelschmiede hier haben", sagte Brinkmann. Die vorhandenen Hallen würden den Bau von Schiffen mit einer Länge von bis zu 70 Metern ermöglichen.
Auch Betriebsrat Roland Bauer zeigte sich zufrieden mit der Lösung. „Das Konzept von Tamsen geht auf", sagte er. Das Geschäft solle zukünftig von drei Säulen getragen werden. So sollen bei SMG neben dem Yachtbau Schiffsreparaturen – beispielsweise im Auftrag der Marine – durchgeführt werden. Darüber hinaus soll ein Fräszentrum eine weitere Säule des Konzepts bilden. Vor der Insolvenz sind laut dem Betriebsrat lediglich Edelyachten gebaut worden. „Das war nur eine Säule, das hat nicht so geklappt", monierte Bauer.