Streit um Abbruch eines Stegs
Der Landesrechnungshof Mecklenburg-Vorpommerns soll den Abriss einer Steg-Anlage im Nothafen Darßer Ort nach dem Willen der FDP unter die Lupe nehmen. Die Behörde bestätigte jetzt einen entsprechenden Hörfunk-Bericht.
Demnach besteht die Landtagsfraktion der Liberalen auf einer Klärung der Frage, ob bei der Beseitigung des Steges möglicherweise Steuergelder verschwendet wurden. Die Anlage wurde den Angaben zufolge erst vor sechs Jahren für rund 200 000 Euro gebaut. Laut FDP-Fraktionschef Michael Roolf schlug der Abriss Ende April nun mit 45 000 Euro zu Buche.
„Wir haben die Unterlagen bekommen", sagte Rechnungshof-Sprecher Sebastian Jahn. „Wie es jetzt weitergeht, können wir noch nicht sagen." Das Nationalparkamt Vorpommersche Boddenlandschaft, das Verkehrs- und das Umweltministerium hatten die Entfernung des Stegs mit Sicherheitsrisiken durch marode Holz-Unterbauten begründet. Dagegen bezweifelt die FDP, dass der Abriss schon nötig gewesen sei.
Auch der Vize-Chef des Deutschen Seglerverbands, Uwe Jahnke, nannte den Abbruch eine „unverständliche Handlung". Die Naturschützer würden alles unternehmen, um den umstrittenen Nothafen am Darßer Ort so rasch wie möglich dicht zu machen. Erst Mitte März war der Seenotkreuzer „Theo Fischer" nach knapp zweieinhalb Jahren Zwangspause in das immer wieder versandende Hafenbecken zurückgekehrt. Im benachbarten Prerow soll ein Ersatzhafen gebaut werden, damit der im Nationalpark gelegene Nothafen geschlossen werden kann.