Somalischen Piraten droht Todesstrafe

Erneut ist ein Frachter im Arabischen Meer entführt worden. Am Wochenende traf es den 190 Meter langen Bulker „Sinin" der iranisch-indischen Reederei IranoHind Shipping. Das 2005 gebaute Schiff hatte am Sonnabend per Funk eine Piratenattacke rund 350 Seemeilen östlich von Masirah im Oman gemeldet. Weil danach der Kontakt zur „Sinin" komplett abbrach, geht die EU/NavFor-Mission „Atalanta" von einer Kaperung aus. An Bord sind 13 iranische und zehn indische Seeleute. Ein Marinehubschrauber hatte Fotos von dem Bulker gemacht, der von Fujairah im Persischen Golf nach Singapur unterwegs war. Darauf sind zwei Piratenskiffs an Deck sowie bewaffnete Männer zu sehen. Mittlerweile hat das Schiff Kurs auf die somalische Küste genommen. Nach Atalanta-Angaben war die „Sinin" nicht bei den örtlichen Sicherheitszentren MSCHOA und UKMTO für eine Passage durch das gefährdete Seegebiet registriert.

Im Rahmen des ersten Prozesses gegen somalische Piraten in einem asiatischen Land droht indes vier Seeräubern die Todesstrafe. Zusammen mit drei 15-Jährigen, die wegen ihrer Minderjährigkeit bei einer Verurteilung eine Gefängnisstrafe zu erwarten haben, hatten die Männer im Januar einen malaysischen Tanker gekapert und kurzzeitig in ihrer Gewalt gehalten. Als malaysische Soldaten das Schiff im Golf von Aden befreiten, wurden sie von den Piraten beschossen. Die Staatsanwaltschaft klagte die Somalier nun zu Beginn des Prozess am Freitag wegen des Gebrauchs von Feuerwaffen gegen malaysische Militärangehörige an. Bei einer Verurteilung könnte dies die Todesstrafe nach sich ziehen.

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