Sloman Neptun: Skepsis trotz Gewinn

Die Bremer Reederei Sloman Neptun Schiffahrts AG erwartet für das laufende Geschäftsjahr ein leicht unter dem Niveau von 2015 liegendes Konzernergebnis. Der Überschuss hat sich unterdessen vervierfacht.

„Allerdings könnten heute noch nicht in vollem Umfang vorhersehbare Entwicklungen in einigen Tätigkeitsbereichen und im Schifffahrtsumfeld allgemein diese Einschätzung gefährden“, teilte der Vorstand in seinem jetzt vorgelegten Geschäftsbericht 2015 mit. Der Gesamtumsatz der Sloman Neptun-Gruppe aus Reedereibetrieb und Tochterunternehmen (einschließlich der nicht voll konsolidierten Unternehmen) wuchs um 8,5 Millionen Euro auf 164 Millionen Euro.

Ursächlich für den Anstieg waren im Wesentlichen höhere Umsatzerlöse in der Gastankfahrt sowie der Produkten- und Chemikalientankfahrt. Positiv wirkte sich auch der Einsatz eines im dritten Quartal 2015 in Dienst gestellten Gastankers aus. Insgesamt wurde im Jahr 2015 ein Konzernüberschuss in Höhe von 15,7 Millionen Euro (Vorjahr: 4,1 Millionen Euro) ausgewiesen. Die börsennotierte Aktiengesellschaft erzielte 2015 einen Bilanzgewinn in Höhe von 9,4 Millionen Euro (Vorjahr: 8,2 Millionen Euro). Über die Verwendung des Überschusses soll die Hauptversammlung am 14. Juli 2016 beschließen. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen die Zahlung einer Dividende von einem Euro (Vorjahr: 0,75 Euro) pro Aktie vor.

Sloman Neptun setzt derzeit 26 eigene oder bereederte Schiffe ein und beschäftigt rund 480 Mitarbeiter. Der Schwerpunkt der Tätigkeit liegt mit dem Einsatz von 17 Tankern in den Segmenten weltweite Gastankfahrt, und mit fünf Tankern in der internationalen Produkten- und Chemikalientankfahrt. Außerdem wird mit drei eigenen Schiffen sowie gecharterter Tonnage ein Liniendienst vom Nordkontinent nach Nordafrika betrieben. Ein Gastanker („Mygas“, 14.550 tdw) und zwei Chemikalientanker („Sloman Hesitia“, 16.500 tdw sowie „Sloman Hebe“, 16.500 tdw) befinden sich darüber hinaus im Bau.

"Keine Impulse"

Dagegen ist der Pressurized-Gastanker „Lady Stephanie“ im vergangenen Jahr zur Verschrottung verkauft worden. In dem Segement „gab es keinerlei Impulse und die Zeitchartermärkte bewegten sich deutlich nach unten“, heißt es zu diesem Schiffsabbruch wörtlich im Geschäftsbericht.

Sloman Neptun ist die älteste bestehende Reederei Deutschlands. Sie wurde 1793 von dem aus der englischen Grafschaft Norfolk stammenden Kapitän William Sloman (1744–1800) gegründet, nachdem er 1791 nach Hamburg übersiedelte und dort die Bürgerrechte erwarb. Das 1974 in eine AG umgewandelte Unternehmen gehört heute zur Hamburger Sloman-Gruppe. FBi

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