Seenotkreuzer bei SMG

Auf der SMG-Werft in Rostock-Warnemünde wird noch bis Mitte Februar der Seenotkreuzer «Hermann Marwede» generalüberholt. Besondere Aufmerksamkeit werde dabei den Malerarbeiten gewidmet, teilte die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) in Bremen mit. Seit der Taufe im April 2003 habe der 46 Meter lange Seenotkreuzer, das in der Nordsee-Station Helgoland stationiert ist, rund 30 000 Seemeilen (56 000 Kilometer) zurückgelegt, meist bei ausgeprägtem Schwerwetter. «So hat dann auch natürlich die Optik ein wenig gelitten», sagte DGzRS-Sprecher Andreas Lubkowitz.

Die DGzRs betreibt 54 Stationen auf den Inseln und entlang der Küste in Nord- und Ostsee. Dort sind 61 Schiffe und knapp 200 fest angestellte Mitarbeiter sowie 800 Freiwillige im Einsatz. Alle Seenotkreuzer der DGzRS gehen im Drei-Jahres-Rhythmus in die Werft zur Überholung.

Mehrere Stornierungen und die schleppende Auftragslage hatten die SMG-Werft im Dezember 2008 gezwungen, Insolvenz anzumelden. Der Schiffbauer ist auf den Bau von Luxusyachten spezialisiert. Das Unternehmen befinde sich «mitten in der Vorinsolvenz», sagte Vorstand Klaus Götsch der dpa. «Wir versuchen recht erfolgreich, über Reparaturaufträge den Mitarbeiterstamm zu halten», betonte er. SMG beschäftige derzeit 89 Mitarbeiter.

Der spektakulärste von insgesamt 40 Einsätzen des Jahres 2008 für den Seenotkreuzer «Hermann Marwede» war nach DGzRS-Angaben die Teilnahme an der Suche nach einer 18-jährigen Matrosin des Segelschulschiffs «Gorch Fock» im September. Die junge Frau war bei stürmischem Wetter 20 Kilometer nördlich von Norderney über Bord gegangen und knapp 14 Tage später 120 Kilometer nordwestlich von Helgoland tot im Meer gefunden worden.


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