Schleppversuch trotz neuer Brände

Die dänische Reederei DFDS will ihre vor Fehmarn havarierte Fähre „LISCO Gloria" trotz immer noch brennender Feuer so schnell wie möglich nach Odense schleppen lassen - in diesen Tagen wird die entsprechende Genehmigung erwartet.

Nach Angaben von Reedereisprecher Gert Jakobsen von gestern sind die notwendigen Stabilitätsberechnungen bereits gemacht worden DFDS bemühe sich, die Erlaubnis bie heute zu bekommen, sagte er gestern.

Auch die immer noch an Bord brennenden einzelnen Feuer sieht er als nicht übermäßig problematisch an. Am Kai oder bei der dänischen Fayard-Werft könnten sie effektiver bekämpft werden als auf See, so Jakobsen weiter. Wenn die zuständigen Behörden sowie die Klassifikationsgesellscjaft grünes Licht gäben, könne die Überführung kurzfristig beginnen.

Zuvor war am Sonntag bekannt geworden, dass die Löscharbeiten auf der „LISCO Gloria" auch eine Woche nach der Havarie immer noch nicht abgeschlossen waren. In der Nacht zu Sonntag war erneut ein kleines Feuer auf dem Schiff ausgebrochen, teilte der diensthabende Kommandeur des dänischen Flottenkommandos mit. Die Einsatzkräfte waren den ganzen Sonntag damit beschäftigt, die Flammen zu löschen und den Schiffskörper weiter zu kühlen. Die Arbeiten der Bergungsteams werden aber nicht nur von neuen Brandherden und den hohen Temperaturen an Bord erschwert. Das Löschwasser im Rumpf der Fähre beeinträchtigt nach wie vor die Stabilität des Schiffes und behindert dadurch die weiteren Löscharbeiten. Mit einer Schräglage von sieben Grad liegt die Fähre derzeit knapp vier Kilometer vor der dänischen Insel Langeland vor Anker.

An der schleswig-holsteinischen Ostseeküste sind unterdessen am Sonntagabend erneut fettige Klumpen an Land gespült worden, bei denen es sich vermutlich um Brandrückstände des Schiffes handelt. Die verbrannt riechende Masse sei im Bereich Lindhöft bis Noer in der Eckernförder Bucht gesichtet worden, sagte der Sprecher der Kieler Wasserschutzpolizei, Frank Otte, gestern.

Experten begannen gestern mit der Analyse der klebrig-fettigen Fladen, die an mehrere Ostseestrände gespült wurden. Damit soll die Herkunft der zum Teil faustgroßen Klumpen geklärt werden. Möglicherweise handelt es sich um tierisches Fett, sagte ein Polizeisprecher. Auf der Fähre lagerten zum Zeitpunkt des Unglücks in mehreren Kühltrailern rund 1000 Tonnen Fleisch.

Die Reederei geht nicht davon aus, dass die «LISCO Gloria» die Verschmutzung der Küste während ihrer Liegezeit vor der Insel Langeland verursachte. «Dort wurde sie rund um die Uhr überwacht durch Umweltbehörden und Schiffe der Marine», sagte Jakobsen. «Was in den ersten Stunden nach dem Brand geschah, wissen wir jedoch nicht.»

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