Schiffsglocke der „HMS Hood“ geborgen

Nur fünf Monate nach der Entdeckung des Schlachtschiffs „Musashi“ (THB 6. März 2015) hat US-Milliardär Paul Allen seinen nächsten Coup gelandet und jetzt im Nordatlantik die Schiffsglocke des Schlachtkreuzers „HMS Hood“ aus 2845 Metern Tiefe geborgen.

Die „Hood“ wurde am 27. Mai 1941 bei einem der spektakulärsten Seegefechte des Zweiten Weltkriegs von der deutschen „Bismarck“ in der Dänemarkstraße vor Grönland versenkt. Damals war der 262 Meter lange Schlachtkreuzer der Stolz der britischen Royal Navy und galt als eines der größten Kampfschiffe der Welt. Bei dem Aufeinandertreffen erhielt die „Hood“ gleich zu Beginn des Gefechts einen verhängnisvollen Treffer in eine der Munitionskammern. Das Schiff explodierte und sank sofort. Nur drei der 1418 Soldaten an Bord überlebten.

2001 wurde das in drei Teile zersprengte Wrack der „Hood“ durch britische Wissenschaftler auf dem Meeresboden zwischen Island und Grönland geortet und die Schiffsglocke entdeckt. Ihre Bergung war für die Briten bislang aus Kostengründen nicht möglich. Diese Aufgabe übernahm auf ihren Wunsch hin nun der Microsoft-Mitbegründer Allen mit seiner in Kiel gebauten 126 Meter langen und 21 Meter breiten Megayacht „Octopus“ (IMO 1007213). Die britische Regierung hat das Wrack der „Hood“ unter Schutz gestellt und zur Kriegsgräberstätte erklärt. Es darf nur mit ihrer vorherigen Genehmigung angesteuert werden. „Wir sind Paul Allen und der Crew der ‚Octopus‘ für ihre fachmännischen Bemühungen bei der Bergung der Glocke zu tiefem Dank verpflichtet“, sagte der Präsident der Hood Association, Konteradmiral Philip Wilcocks. Für Allen war es bereits der zweite Versuch, die „Hood“-Glocke zu heben. Die erste Expedition im Sommer 2012 blieb aufgrund widriger Wetterbedingungen und technischer Schwierigkeiten erfolglos. Die Glocke wurde 1894 gegossen und diente bis 1914 auf der Vorgängerin der „Hood“. 1920 kam sie zur Indienststellung auf den Schlachtkreuzer, mit dem sie unterging.

Die jetzt von dem Tauchroboter geborgene Glocke ist nach erster Begutachtung in gutem Zustand. Ihre Restaurierung wird dennoch etwa ein Jahr in Anspruch nehmen. Danach soll sie in Portsmouth im Ehrenmal der Royal Navy ausgestellt werden. bre/FB

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