Schiffs-TÜV für alten Dreimaster

Die 82 Jahre alte Dreimastbark ist eine Touristenattraktion im Stralsunder Hafen. Aber Sanierung und Unterhalt kosten künftig Millionenbeträge, Foto: Schmidt-Walther
Das alte Segelschulschiff „Gorch Fock I“ ist von seinem Liegeplatz im Stralsunder Stadthafen zur Volkswerft geschleppt worden. Erstmals seit sieben Jahren wurde die 1933 erbaute Bark in die Werft gezogen, um das Schwimmfähigkeitszeugnis erneuern zu lassen.
Zudem sei ein neuer Anstrich für das Unterwasserschiff vorgesehen, sagte Wulf Marquard vom Eigner-Verein „Tall Ship Friends“. Seit März waren mehrere Schleppversuche aufgrund des starken Windes und zu hohen Wasserstandes gescheitert. Das 40 Meter hohe Schiff bekam keine Erlaubnis, die Rügenbrücke sowie eine Hochspannungsleitung zu unterqueren.
Die Kosten für den turnusmäßigen Check belaufen sich auf bis zu 100 000 Euro. Der Verein will deshalb den Werftaufenthalt möglichst auf zehn Tage beschränken. „Wir sind bereits mitten in der Saison“, sagte Marquard. Der Besucherverlust verursache Mindereinnahmen von rund 5000 Euro.
Auch die Stadt Stralsund hat Interesse an dem Werftaufenthalt, um sich einen Eindruck vom Zustand des 82 Jahre alten Schiffes zu machen. Seit einem halben Jahr stehen der Trägerverein und die Stadt in Kaufverhandlungen zum Erwerb der Touristenattraktion. Eine Einigung wurde bislang nicht erzielt. „Die sich nun ergebenden technischen Feststellungen werden eine sinnvolle Basis für die Verhandlungen sein“, erklärte ein Sprecher der Stadt, die 2014 eine Machbarkeitsstudie hatte erstellen lassen. Außer dem Kaufpreis kämen Instandhaltungskosten von rund 3,3 Millionen Euro hinzu. pk