Schärfere Kontrollen
Die britische Regierung will die Kontrollen von Ölplattformen in der Nordsee verstärken. Unter anderem soll die Zahl der jährlichen Überprüfungen verdoppelt werden, sagte Energieminister Chris Huhne gestern in London. Eine eigens gegründete Organisation soll im Blick haben, dass das Land immer ausreichend auf mögliche Katastrophen vorbereitet ist. Mit den schärferen Kontrollen reagiert die Regierung auf die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko nach dem Untergang der Plattform „Deepwater Horizon".
„Es ist klar, dass unsere derzeitigen Sicherheits- und Umweltbestimmungen ihren Zweck erfüllen", sagte Huhne. „Sie gehören bereits zu den strengsten der Welt, und der Ruf der Industrie in der Nordsee ist zu Recht gut. Aber der Fall der ‚Deepwater Horizon‘ hat uns eine Pause gegeben, um nachzudenken. Und wenn man daran denkt, dass im Westen der Shetlandinseln die Suche nach Öl in tiefen Gewässern begonnen hat, haben wir allen Grund, unsere Wachsamkeit zu erhöhen", so der Minister. Sobald es einen genauen Bericht der Ursachen für die Katastrophe im Golf von Mexiko gebe, sollten die Sicherheits- und Kontrollbestimmungen erneut überprüft werden.
Das Ausmaß des Öl-Dramas im Golf von Mexiko wird indes immer bedrohlicher, die Kosten für BP immer höher. Die gröbsten Umweltschäden zu beseitigen, werde bis weit in den Herbst dauern, sagte Thad Allen, Einsatzchef der US-Regierung. BP bezifferte am Montag seine Kosten auf inzwischen 1,25 Milliarden Dollar.