Rolls-Royce investiert 40 Millionen Euro

Rolls-Royce Power Systems investiert in die Entwicklung von umweltfreundlicheren und sparsameren MTU-Verbrennungsmotoren der nächsten Generation.

Im Stammwerk in Friedrichshafen, dem zentralen MTU-Forschungs- und Entwicklungsstandort, wurde jetzt der erste Bauabschnitt des neuen Entwicklungsprüffeldes offiziell in Betrieb genommen. Rund 40 Millionen Euro hat Rolls-Royce Power Systems investiert. MTU ist eine Marke von Rolls-Royce Po wer Systems innerhalb der Division Land & Sea von Rolls-Royce.

„Mit dem Neubau schaffen wir im wahrsten Sinne des Wortes Raum für neue Entwicklungen. Weil die Technik des Verbrennungsmotors der Zukunft noch anspruchsvoller sein wird als die seines Vorgängers, sind wir darauf angewiesen, unsere Produktentwicklungen intensiv und zuverlässig zu testen und zu erproben“, sagte Dr. Ulrich Dohle, Vorstandsvorsitzender von Rolls-Royce Power Systems, bei der Eröffnung. Auf den neuen Entwicklungsprüfständen testet Rolls-Royce Power Systems nicht nur Weiterentwicklungen bestehender Baureihen. Hier stehen auch neu entwickelte Verbrennungsverfahren, elektronische Steuer- und Regelungssysteme sowie ab Mitte 2016 alternative Kraftstoffe wie Gas auf dem Prüfstand.

Zur Entwicklung der künftigen Systeme zur Abgasnachbehandlung dient eine Bühne in jeder Prüfstandzelle über dem eigentlichen Motorenprüfstand. Dohle: „Die Abgasnachbehandlung ist eine unserer Schlüsseltechnologien für MTU-Motoren. Wir unternehmen große Anstrengungen, Technologien wie Partikelfilter und selektive katalytische Reduktion weitgehend selber zu entwickeln, um für unsere Kunden ein Gesamtpaket aus einem Guss anbieten zu können.“ Diese Abgasnachbehandlungsanlagen werden benötigt, damit die Motoren die künftigen Abgasvorschriften erfüllen.

Moderne Prüfstandstechnik schafft die Voraussetzungen für die Technik von morgen: Kältemaschinen, Wärmetauscher, Dampfgeneratoren und verschiedene Kraftstoffqualitäten simulieren die unterschiedlichen künftigen Einsatzbedingungen der Motoren, beispielsweise von klirrender Kälte bis tropischer Schwüle. Mess- und Analysetechnik auf dem neuesten Stand hilft den Prüfstandsfahrern und Entwicklungsingenieuren, die Ergebnisse ihrer Arbeit genau zu beobachten, zu reproduzieren und zu dokumentieren.

Technologisch anspruchsvoll ist auch der Prüfstandsbetrieb. Zusätzlich zu den üblichen Wasserbremsen werden Stromgeneratoren eingesetzt, um schnelle Lastwechsel zu simulieren. Der dabei anfallende elektrische Strom wird ins werkseigene Netz eingespeist.

Der fünfgeschossige Neubau des Entwicklungsprüffelds mit einer Nutzfläche von über 9000 Quadratmetern wurde im Frühjahr 2013 begonnen und kürzlich fertiggestellt. Im ersten Bauabschnitt wurden drei Prüfstände für Motoren bis 2500 Kilowatt Leistung eingerichtet. Mitte des Jahres 2016 geht die derzeit im Bau befindliche Gasversorgung für die Entwicklung von Gasmotoren in Betrieb. Weitere Prüfstände können abhängig vom Bedarf installiert werden.

Bessere Energie für eine Welt im Wandel liefern

Vision von Rolls-Royce ist, mit seinen Bereichen Aerospace sowie Land & Sea bessere Energie für eine Welt im Wandel zu liefern. Beide Divisionen versorgen ihre Märkte mit zwei starken Technologien: Gasturbinen und Kolbenmotoren. Land & Sea besteht aus den Geschäftsfeldern Marine, Nuclear sowie Power Systems.

Rolls-Royce Power Systems mit Hauptsitz in Friedrichshafen beschäftigt rund 11.000 Mitarbeiter. Unter der Marke MTU vertreibt das Unternehmen schnelllaufende Motoren und Antriebssysteme für Schiffe, Energieerzeugung, schwere Land- und Schienenfahrzeuge, militärische Fahrzeuge sowie für die Öl- und Gasindustrie. Unter der Marke MTU Onsite Energy bietet die Firma Diesel aggregate für Notstrom, Grund- und Spitzenlast an sowie Blockheizkraftwerke zur Kraft-Wärme-Kopplung auf Basis von Gasmotoren. Mittelschnelllaufende Bergen-Motoren treiben Schiffe und Energieanlagen an. L’Orange rundet das Portfolio mit Einspritzsystemen für Großmotoren ab.

Rolls-Royce hat Kunden in mehr als 120 Ländern, dar unter mehr als 380 Flug- und Leasinggesellschaften, 160 Streitkräfte, 4000 Marine- und Schifffahrtskunden einschließlich 70 Seestreitkräften sowie 5000 Energie- und Kernenergie- kunden.

Der Umsatz betrug 14,6 Milliarden Pfund Sterling im Jahr 2014. Er stammte etwa zur Hälfte aus dem Servicegeschäft. Der Gesamtauftragsbestand lag am 31. Dezember 2014 bei 73,7 Milliarden Pfund Sterling.

2014 investierte Rolls-Royce 1,2 Milliarden Pfund Sterling in Forschung und Entwicklung. Das Unternehmen unterstützt ein weltweites Netzwerk von 31 universitären Technologiezentren (UTC). Sie sorgen dafür, dass die Ingenieure von Rolls-Royce an der Spitze der wissenschaftlichen Forschung stehen. FBi

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