"Riffgat"-Vorbereitungen gehen voran
Der nächste Nordsee-Windpark „Riffgat" ist in Vorbereitung. Der Oldenburger Energieversorger EWE und die Unternehmensgruppe Enova haben Siemens mit der Lieferung von 30 Anlagen beauftragt. Sie sollen 15 Kilometer nordwestlich von Borkum errichtet werden, teilten EWE und Siemens jetzt mit. Der Aufbau werde voraussichtlich 2011 beginnen. Ende 2012 sollen die Windräder mit je 3,6 Megawatt Leistung Strom für umgerechnet 100 000 Haushalte produzieren. Die Betriebsgenehmigung werde für die zweite Jahreshälfte erwartet, hieß es.
Der Windpark soll nach weiteren Angaben Erkenntnisse über Ersparnisse liefern, um Strom auf See zu ähnlichen Kosten wie an Land produzieren zu können. Die Unternehmen kündigten ein besonderes Baukonzept an: Die Anlagen sollen auf nur einem Pfahl im Meeresboden verankert und damit umweltschonend errichtet werden.
Gegen den Bau hatten Fischer und die Insel Borkum vergeblich vor dem Verwaltungsgericht Oldenburg geklagt. Für das Gebiet Riffgat rechnen die Fischer mit bis zu 30 Prozent Ausfall ihrer Fänge. Nach Ansicht des Gerichts fehlte ihnen jedoch die Befugnis zur Klage. Borkum war im Dezember 2008 vor Gericht gescheitert. Die Insel sorgt sich um eine versperrte Aussicht auf den Horizont und um das Ausbleiben von Urlaubern.
Kritiker sehen Risiken durch mögliche Zusammenstöße von havarierten Schiffen mit den Windkraftanlagen. Deren Türme sind bis zu 84 Meter hoch, mit den Rotoren kommen sie auf eine Höhe von 146 Metern.