Prozess um Stolberg-Vermögen

Vor dem Landgericht Oldenburg wird es vorerst keine Verhandlung über das gesperrte Privatvermögen von Beluga-Gründer Niels Stolberg geben.

Eigentlich sollte gestern ein mündliches Verfahren zur Blockade der Konten des Ex-Reeders starten. „Die Beteiligten suchen aber noch einmal das Gespräch miteinander“, sagte ein Gerichtssprecher. Deshalb habe die Kammer den Termin aufgehoben. Seit der Insolvenzwelle um die Bremer Schwergutreederei ist Stolbergs Vermögen eingefroren. Dagegen legte der Unternehmer Widerspruch ein.

Die Reederei ist, wie berichtet, finanziell schwer angeschlagen, mehrere Tochterfirmen mussten Insolvenz anmelden, der Vorwurf der Bilanzfälschung steht gegen Stolberg und weitere führende Manager noch immer im Raum. Dem Vernehmen nach geht es unter anderem um gefälschte Auftragsbücher und fingierte Rechnungen. US-Investor Oaktree, der knapp die Hälfte der Beluga-Anteile hält, entmachtete Stolberg und zeigte ihn wegen Betrugs an.
Die Staatsanwaltschaft Bremen hat inzwischen Vorermittlungen wegen möglicher Veruntreuung von Spendengeldern eingeleitet. „Wir prüfen, ob ein Anfangsverdacht besteht“, sagte ein Sprecher der Behörde. Bisher lägen noch keine Erkenntnisse vor. Nach Medienberichten soll Stolberg 500 000 Euro, die die Reederei 2009 nach einem RTL-Spendenmarathon an die Beluga School for Life in Thailand gespendet hatte, einen Tag später wieder auf ein Konto der Beluga Shipping GmbH zurückgebucht haben. Ein Gutachten der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Consul kam zwischenzeitlich zu dem entlastenden Schluss, dass es keine Anzeichen für Verfehlungen gebe. Die Rückbuchung sei nicht von Stolberg, sondern einem Prokuristen mit einer Beluga-Vorfinanzierung verrechnet worden, was rechtlich nicht zu beanstanden sei (THB 6.4.2011).

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